Vorstand erwägt Abgabe über Börse
mic München
Um den 35,1-%-Anteil an Siemens Energy zu verringern, präferiert die Siemens AG einen schrittweisen Anteilsverkauf über die Börse. Dies deutete Finanzvorstand Ralf Thomas im Gespräch mit Analysten anlässlich der Vorlage der Zahlen des ersten Quartals an.
Man sei nicht in Eile, sagte Thomas einerseits unter Verweis auf die Gamesa-Übernahme durch Siemens Energy und auf die anstehende Kapitalmaßnahme. Zudem liege der eigentliche Wert der Firma weit über der Börsenbewertung. Andererseits lobte Thomas, dass der Siemens-Pensionsfonds seinen Energy-Anteil von knapp 10% auf unter 3% abgebaut habe, ohne irgendeinen Stakeholder zu schädigen: „Ich denke, dies war ein sinnvoller Weg, um die Dinge zu erledigen.“ Dies gelte auch dafür, wie die Dinge in der Zukunft gehandhabt werden könnten. In der Hauptversammlung wies er ohne weitere Einordnung ebenfalls auf den Abbau des Pensionsfonds-Anteils hin.
Thomas unterstrich, die Siemens AG werde keinesfalls zu zusätzlichen Turbulenzen am Kapitalmarkt beitragen. Ingo Speich von Deka Investment legte sich derweil für Siemens Energy ins Zeug. Die Konsequenz der Verkaufsabsicht sei, dass der Aktienüberhang es dem Siemens-Energy-Management nahezu unmöglich mache, eine solide Kapitalerhöhung durchzuführen: „Denn der Aktienüberhang liegt wie Blei auf dem Kurs.“ Speich forderte, Siemens solle den Verkauf der Anteile in die Zukunft verschieben, damit Siemens Energy die Kapitalerhöhung ohne Druck durchführen könne: „Aber: Verpassen Sie im Anschluss nicht schon wieder den richtigen Zeitpunkt zum Ausstieg.“