Vossloh macht Gewinn im ersten Quartal
Vossloh hat sich im ersten Quartal operativ so profitabel wie seit zehn Jahren nicht gezeigt und einen großen Sprung in die schwarzen Zahlen gemacht. Nicht nur die Trennung vom verlustreichen Lokomotivgeschäft machte sich beim Bahntechnikkonzern nun deutlich bemerkbar. In China erholte sich der Markt kräftig, und Vossloh konnte pandemiebedingt verschobene Auslieferungen nachholen, insbesondere im Geschäft mit Schienenbefestigungen. Der Konzern steigerte den Umsatz mit seinen in Serie hergestellten Spannklemmen und anderen Befestigungssystemen um fast die Hälfte. Insgesamt legte der Geschäftsbereich Core Components, also Standardprodukte für die Bahninfrastruktur, um 35% zu. Im Bereich Customized Modules und in der Dienstleistungssparte gingen die Erlöse hingegen leicht zurück.
Rückläufig war auch der Auftragseingang (260 Mill. nach 292 Mill. Euro). Unter anderem die Nachfrage nach Betonschwellen schrumpfte stark, wie der Konzern mitteilte. Er zehrte dafür auch von dem Polster bereits gesammelter Bestellungen. Der Auftragsbestand nahm zum Vorjahresquartal insgesamt leicht ab – auf 645 Mill. Euro.
Nach jahrelanger Restrukturierung zu einem rein auf Bahninfrastruktur ausgerichteten Konzern werde nun das Ertragspotenzial deutlich, sagte Vossloh-Chef Oliver Schuster. Das deutliche Plus im Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit), das im Jahresvergleich bereinigt von 1 Mill. auf 12 Mill. Euro stieg, resultiert aus der Nichtberücksichtigung des letztjährigen Sondereffekts von 16,5 Mill. Euro durch die Übergangskonsolidierung eines chinesischen Joint Ventures.
Für das Gesamtjahr erwartet Vossloh weiter zwischen 850 Mill. und 925 Mill. Euro Umsatz und eine Ebit-Marge von 7 bis 8%. Der Aktienkurs schloss gestern gut behauptet.
Mit dem im Februar ausgegebenen grünen Hybridbond schraubte der SDax-Konzern die Eigenkapitalquote hoch. Auch sonst stehen die Zeichen nach dem Tod von Hauptaktionär Heinz Hermann Thiele mit der geplanten Familienstiftung seiner Erben wieder auf Sicherheit.