Bahninfrastruktur

Vossloh nimmt Fahrt auf

Vor allem dank brummender Geschäfte in China hat der Bahntechnikkonzern Vossloh das Wachstum im zweiten Quartal nochmals beschleunigt. Das eröffne „interessante Gestaltungsspielräume“.

Vossloh nimmt Fahrt auf

ab Köln – Vossloh hat die Aufholjagd im zweiten Quartal noch einmal beschleunigt. Allen voran das China-Geschäft brummt und bescherte im Zeitraum April bis Juni satte Zuwächse in Umsatz und Ergebnis, wie der Bahntechnikkonzern mitteilte. Angesichts dieser Entwicklung hatte Vossloh schon vor einer Woche die Umsatzprognose für das Gesamtjahr erhöht und die Margenziele bestätigt. Dabei setzt Vossloh vor allem auf gute Geschäfte in den Divisionen Core Components und Customized Moduls.

Für das Gesamtjahr nehmen die Sauerländer eine Marge bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 7% und 8% ins Visier. Im zweiten Quartal waren es satte 11,9%, im ersten Halbjahr 9,2%. Allerdings weist Vossloh darauf hin, dass die Renditeprognose Bestand hat, obwohl signifikante Belastungen infolge gestiegener Materialpreise erwartet werden.

Den Umsatz steigerte der Konzern im Berichtsquartal um mehr als ein Fünftel auf 256 Mill. Euro, zugleich hat sich das Ebit auf 30 Mill. Euro mehr als verdoppelt. Das Konzernergebnis drehte auf 14,5 Mill. Euro, im Vorjahr hatte ein Verlust von 7 Mill. Euro zu Buche gestanden. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (Roce) belief sich im ersten Halbjahr auf 9,5%.

Getrieben wurde die Entwicklung vor allem von der starken Geschäftsentwicklung in der Division Core Components, speziell im Geschäft mit China im Geschäftsfeld Fastening Systems. Profitiert wurde hier von Auslieferungen, die im Vorjahr pandemiebedingt verschoben worden waren. In den ersten sechs Monaten sammelte Vossloh in der Sparte Core Components Aufträge im Volumen von 202 (i.V. 187) Mill. Euro ein. In der Sparte Customized Modules ging der Auftragseingang dagegen deutlich auf 195 (251) Mill. Euro zurück. Die kleinste Division, Lifecycle Solutions, bewegte sich im ersten Halbjahr auf Vorjahresniveau.

Vossloh-Chef Oliver Schuster fühlt sich in dem eingeschlagenen Kurs be­stätigt. „Die Konzentration auf un­sere Kernkompetenz Bahninfrastruktur zahlt sich deutlich erkennbar aus. (…) Nach Jahren der Aufräumarbeiten liegt unser Fokus jetzt noch stärker auf der Gestaltung der Zukunft.“ Erst am Vortag hatte Vossloh den Erwerb des niederländischen Infrastrukturdienstleisters ETS Spoor angekündigt, mit dem die Deutschen näher an ihre niederländischen Kunden heranrücken wollen. Das Unternehmen stand 2020 für einen Umsatz von 20 Mill. Euro. Angesichts der „vorbildlichen Finanzlage ergeben sich interessante Gestaltungsspielräume“, sagt Schuster.

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