Vossloh vor Verkauf des spanischen Lok-Geschäfts
ahe Düsseldorf – Der Verkehrstechnikkonzern Vossloh wird in Kürze einen ersten Teil seines Transportation-Geschäfts verkaufen. Dabei geht es um den Bereich Rail Vehicles und damit um den Standort im spanischen Valencia, wo Lokomotiven und Nahverkehrszüge gebaut werden. Der Verkauf dieser Aktivitäten sei “greifbar”, erklärte Vossloh und berichtete zugleich von einem zuletzt rasch fortgeschrittenen Verlauf von Gesprächen mit interessierten Parteien. Details hierzu wurden nicht genannt.Das Geschäftsfeld Rail Vehicles, das in den ersten neun Monaten einen Umsatz von 182 Mill. Euro und ein Nachsteuerergebnis von 3,7 Mill. Euro verbucht hatte, wurde im jüngsten Zwischenbericht aber nur noch unter “nicht fortgeführte Aktivitäten” geführt. Von einem Verkauf werde nun innerhalb der kommenden Monate ausgegangen, teilte das Unternehmen mit.Nach Angaben einer Sprecherin verfolgt der Konzern unverändert das Ziel, auch die anderen beiden Teilbereiche des Transportation-Geschäfts zu veräußern. Bei diesen geht es zum einen um das Geschäftsfeld Locomotives und damit im Wesentlichen um den Standort Kiel und zum anderen um den Bereich Electrical Systems und damit um die Düsseldorfer Tochter Kiepe. Diese Geschäfte standen in den ersten neun Monaten für einen Umsatz von 242 Mill. Euro. Diese Geschäfte schreiben allerdings immer noch rote Zahlen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug von Januar bis September minus 11 Mill. Euro. Vor einem Jahr hatte der Verlust (bereinigt um Sondereffekte) allerdings noch bei 34 Mill. Euro gelegen.Insgesamt steigerte Vossloh in den ersten neun Monaten (ohne Rail Vehicles) den Umsatz um 6 % auf 868 Mill. Euro und konnte das Ebit vor Sondereffekten auf 29 (i.V. 15) Mill. Euro nahezu verdoppeln. Unter dem Strich stand für die Vossloh-Aktionäre ein kleines Nettoergebnis von 2,6 Mill. Euro, nachdem 2014 in dieser Zeit aufgrund von Restrukturierungen noch ein Verlust von 174 Mill. Euro in den Büchern gestanden hatte. Thiele hält über 40 ProzentDer Vorstandsvorsitzende Hans Martin Schabert zeigte sich auch mit dem Verlauf des dritten Quartals zufrieden. “Die Erholung von Vossloh wird zunehmend sichtbar”, erklärte er. Die stabile und plangemäße Entwicklung von Umsatz und Ertrag gebe zudem die Sicherheit, dass der Konzern seine operativen Planungen für 2015 auch erreiche. Der Vorstand erwartet aus fortgeführten Aktivitäten in diesem Jahr einen Konzernumsatz zwischen 1,13 und 1,16 Mrd. Euro sowie eine Ebit-Marge von 3 bis 4 %.Die Vossloh-Aktie kletterte um 2 % auf 69,03 Euro. Die Aktie war im dritten Quartal bereits deutlich gestiegen, hatte im Juni zeitweise noch mit weniger als 53 Euro notiert. Dem größten Aktionär, Heinz Hermann Thiele, wird mittlerweile ein Aktienanteil von 40,79 % zugerechnet. Thiele hatte zuletzt Ende September weitere 4,99 % außerbörslich gekauft.