Standortdebatte

VPI plant Großinvestition in Deutschland

Die vom Energiehändler Vitol gestützte britische VPI will 450 Mill. Euro in Deutschland investieren. Das Geld soll in Batterieprojekte fließen.

VPI plant Großinvestition in Deutschland

VPI investiert
in deutsche Energie

Reuters London

Inmitten der Debatte über die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland will das vom weltgrößten Energiehändler Vitol gestützte britische Unternehmen VPI in Batterieprojekte in Deutschland investieren. In den nächsten drei bis fünf Jahren sollen bis zu 450 Mill. Euro fließen, sagte VPI-Geschäftsführer Jorge Pikunic. Das Joint Venture mit dem Energiespeicherunternehmen Quantitas Energy sei die erste Investition im Land. Ziel sei es, bis zu 500 Megawattstunden an Batteriespeicherkapazität zu entwickeln. Zehn Projekte seien geplant, hauptsächlich im Nordosten Deutschlands.

Aufgrund des hohen Anteils an Solarenergie, die während der Mittagszeit mehr Strom produziert, kann es auf dem deutschen Strommarkt zu extremen Preisschwankungen innerhalb eines Tages kommen. Unternehmen, die über Batterien verfügen, können davon profitieren: Sie können bei hohen Preisen Strom verkaufen, bei niedrigen oder sogar negativen Preisen hingegen ihre Batterien laden. „In Deutschland liegt ein Großteil der Möglichkeiten auf dem Großhandelsmarkt“, sagte Pikunic. VPI besitzt Energieanlagen in Großbritannien und Irland.

VPI bereits in Großbritannien und Irland aktiv

Pikunic sagte, dass die einzelnen Projekte in Deutschland unterschiedlich groß sein. Der VPI-Geschäftsführer machte keine detaillierten Angaben zu den Eigentumsverhältnissen. Er sagte lediglich, dass VPI der Mehrheitsaktionär sein werde.

Im ersten Halbjahr stammten mehr als 60% der deutschen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen, so das Statistische Bundesamt. Mit einem Anteil von einem Drittel war die Windkraft der mit Abstand wichtigste Energieträger in der inländischen Stromproduktion. Photovoltaik kam auf rund 14%.