VTG hält Dividende trotz Gewinnrückgangs stabil
ste Hamburg
Europas größter privater Waggonvermieter VTG ist nach einem Gewinnrückgang im Coronakrisenjahr 2020 „verhalten optimistisch“ in das laufende Geschäftsjahr gestartet. Wie aus dem Jahresbericht des Hamburger Unternehmens, das mehrheitlich von einem durch Morgan Stanley Infrastructure beratenen Fondsvehikel beherrscht wird, hervorgeht, wird im Fall einer Aufhellung der gesamtwirtschaftlichen Situation ab Jahresmitte mit einer deutlich verbesserten Auftragslage und einer zunehmenden Flottenauslastung gerechnet. Der Vorstand stellt für 2021 eine leichte Umsatzsteigerung sowie ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) auf Vorjahresniveau in Aussicht.
Im Zuge der Pandemie fiel die Auslastung der Waggons im Berichtsjahr auf 89,7 (i.V. 92,3)%. Die ab März grassierende Pandemie habe eine Angebots- und Nachfragekrise verursacht, deren Folgen man vor allem im zweiten Halbjahr 2020 zu spüren bekommen habe, erklärte Vorstandschef Heiko Fischer in einer Mitteilung. Die Pandemie habe sich in der Waggonvermietung vor allem auf die Wagensegmente ausgewirkt, die für die Stahl- und Autoindustrie im Einsatz sind. Ein Preiskampf im Lkw-Markt habe die Auslastung der Intermodalwagen im Container- wie im Trailer-Transport beeinträchtigt.
Der Effekt der sinkenden Auslastung wurde durch eine Erlössteigerung aufgrund von Investitionen im Vorjahr kompensiert, so dass der Umsatz mit 1,22 Mrd. Euro stabil blieb. Das Ebitda sank um 4% auf 492 (512) Mill. Euro. Eine Sonderabschreibung auf die Nordamerika-Flotte ließ das Betriebsergebnis (Ebit) um 26% auf 170 Mill. Euro schrumpfen. Infolge erhöhter Finanzierungskosten im Zusammenhang mit einer langfristigen Refinanzierung über 2,9 Mrd. Euro fiel das Konzernergebnis auf 22 (112) Mill. Euro, das Ergebnis je Aktie auf 0,55 (2,92) Euro. Die VTG bezeichnet die Finanz- und Vermögenslage als weiterhin solide. Die Gesellschafter sollen eine im Vorjahresvergleich unveränderte Dividende von 1,10 Euro je Aktie erhalten.