VTG stimmt Anleger froh

Waggonvermieter erwartet bald Klarheit über Zukauf - Hohe Flottenauslastung

VTG stimmt Anleger froh

Aktionäre wie Klaus-Michael Kühne freuen sich bei der VTG nicht nur über einen kräftigen Kursanstieg im vorigen Jahr. Der mit 1,2 Mrd. Euro bewertete Waggonvermieter steigert erneut auch die Dividende und stimmt auf weiteres Wachstum ein. Der Vollzug des neuen Zukaufs verzögert sich aber noch.ste Hamburg – Der Waggonvermieter VTG rechnet damit, dass bis zur Vorlage der Jahresbilanz 2017 am 27. März zumindest in groben Zügen Klarheit darüber herrschen wird, welche Auflagen für die im Juli 2017 angekündigte Übernahme der französischen Nacco-Gruppe zu erfüllen sind. Vorstandschef Heiko Fischer erklärte anlässlich der Vorlage vorläufiger Zahlen des Geschäftsjahres 2017, man befinde sich in fortgeschrittenen, konstruktiven Gesprächen mit den Wettbewerbshütern. Der im Januar bekannt gewordene Vorschlag des Hamburger SDax-Unternehmens an die Kartellwächter in Deutschland und Österreich, rund 30 % des Nacco-Bestands von 14 000 Güterwagen noch vor Vollzug der Nacco-Übernahme zu verkaufen, habe nach wie vor Gültigkeit. Gesamtdeal unverändertSollten die Behörden dem Vorschlag zustimmen, könnte der VTG-Wagenpark noch um knapp 10 000 auf über 90 000 Waggons anwachsen. Fischer zeigte sich im Gespräch mit der Börsen-Zeitung von der Sinnhaftigkeit der Übernahme auch unter den geänderten Vorzeichen überzeugt. Für die VTG werde die Übernahme trotzdem einen Wachstumssprung bedeuten, auch wenn dieser nicht so groß ausfalle wie zunächst gedacht. An den finanziellen Details der Akquisition wie dem Transaktionswert – mit dem an der New Yorker Börse gelisteten CIT-Konzern als Nacco-Eigentümer wurde ein Kaufpreis von 780 Mill. Euro vereinbart – ändere sich im Zuge der behördlichen Auflage nichts. Der Gesamtdeal bleibe unverändert, so Fischer. Bis zum Vollzug der Transaktion, der ursprünglich im vierten Quartal 2017 erwartet worden war und nun für die zweite Hälfte dieses Jahres in Aussicht gestellt wird, waren auch Investitionen der Nacco-Gruppe in Güterwagen von bis zu 140 Mill. Euro vorgesehen.Für das laufende Geschäftsjahr plant man bei der VTG ohne Effekte aus der Nacco-Übernahme für die Geschäfts- und Ergebnisentwicklung. Verlässlich sei der Ausgang des Verfahrens derzeit nicht abzuschätzen. Ursprünglich war von einem Ebitda-Beitrag vor Transaktions- und Integrationskosten von rund 100 Mill. Euro für 2018 die Rede. Abhängig von den Waggoninvestitionen war zudem ein zusätzlicher Umsatzbeitrag von etwa 120 Mill. Euro erwartet worden.Gestern stellte der VTG-Vorstand für das laufende Jahr einen verglichen mit 2017 leicht steigenden Umsatz und ein operatives Konzernergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) in der Spanne von 340 Mill. bis 370 Mill. Euro in Aussicht. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der führende private Waggonvermieter in Europa den noch untestierten Zahlen zufolge einen um 2,8 % auf gut 1,01 Mrd. Euro gesteigerten Umsatz sowie ein Ebitda, das aufgrund eines negativen Sondereffektes mit 343,4 (i.V. 345,3) Mill. Euro leicht unter dem Vorjahresniveau blieb. 2016 hatte VTG hier von einem Sonderertrag von 6 Mill. Euro profitiert. Bereinigt um beide Sondereffekte sei das Ebitda 2017 um 2,4 % gestiegen. 20 Prozent mehr DividendeVorstandschef Fischer zeigte sich mit dem Geschäftsverlauf sehr zufrieden. Das vierte Quartal war das stärkste im vergangenen Geschäftsjahr. In der Waggonvermietung sei die Auslastung der Flotte auf 92,2 % und damit den höchsten Stand seit Ende 2008 gestiegen. Für 2017 will das Unternehmen seinen Aktionären eine erneut um 15 Cent auf 0,90 Euro je Aktie steigende Dividende zahlen. Der Gewinn je Aktie dürfte in ähnlichem Umfang von 20 % auf rund 1,90 Euro gestiegen sein. Das ursprünglich für 2018 angepeilte Gewinnziel von 2,50 Euro je Aktie hat der Konzern wie bereits bekannt eher für 2019 im Blick. Die VTG-Aktie zog gestern als stärkster Wert im SDax um 3,6 % auf 41,50 Euro an.—– Wertberichtigt Seite 8