VW-Absatz bricht um ein Fünftel ein

Am deutschen Automarkt gewinnen im Februar die Importeure

VW-Absatz bricht um ein Fünftel ein

po Frankfurt – In einem um 2,6 % schwächeren deutschen Pkw-Markt hat vor allem die Kernmarke Volkswagen des VW-Konzerns im Februar Boden verloren. Mit nur noch 42 557 Fahrzeugen setzte VW hierzulande fast ein Fünftel weniger Neuwagen ab als ein Jahr zuvor (siehe Tabelle). Der Marktanteil der Kernmarke rutschte auf ein Tief von 17,5 %. Trotz des heftigen Rückschlags blieb VW aber unangefochtener Spitzenreiter in Deutschland.Bekannt war bisher nur, dass der im Werk Emden montierte Passat unter Nachfragemangel leidet. Dort war schon kurzgearbeitet worden. Dafür war der kompakte SUV Tiguan in seiner Neuauflage zuletzt bestens gelaufen, so dass die Gründe für den Absturz noch nicht klar sind. Möglicherweise schlägt aber bei VW – und zum Teil wohl auch bei den deutschen Wettbewerbern BMW und Daimler – das dramatisch nachlassende Interesse an Dieselfahrzeugen durch, die ja gerade bei den deutschen Anbietern eine große Rolle spielen.Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) kamen im Februar nur 243 602 neue Pkw auf die deutschen Straßen. Während Fahrzeuge mit Benzinmotor um 2 % besser verkauft wurden als vor Jahresfrist, sackten die Neuzulassungen von Pkw mit Selbstzündern um 10,5 % ab. Nur noch 43,4 % der Neuwagen hatten einen Dieselmotor unter der Haube. Der zuletzt stetig sinkende CO2-Ausstoß nahm entsprechend wieder um 0,2 % auf 127,7 g/km zu. Das ab 2020 zu erfüllende CO2-Ziel von 95 g/km rückt somit wieder in die Ferne. Den Herstellern drohen damit Strafzahlungen. Reine Elektroautos wurden im Berichtsmonat gerade 1 546-mal zugelassen, Hybride kamen auf 5 082 Zulassungen – zusammen kamen die E-Antriebe auf 2,7 % Marktanteil.Von der Schwäche der deutschen Anbieter profitierten im Februar die Importmarken. So setzte Toyota ein Viertel mehr Neuwagen ab. Suzuki zeigte ein Verkaufsplus von 55 %, Fiat von 18,1 %. Mit einem zweistelligen Plus von 15,7 % setzte sich Renault hinter der VW-Marke Skoda an die Spitze der Importmarken.Kalenderbereinigt lagen die Pkw-Neuzulassungen um etwa 2 % höher als im Vorjahr. Dennoch sind die Aussichten für die nächste Zeit gedämpft, denn aus dem Inland buchten die deutschen Hersteller 7 % weniger neue Bestellungen ein. Aus dem Ausland kamen 5 % weniger neue Orders herein. Müde US-VerkäufeAuch der US-Automarkt, nach China der zweitgrößte weltweit, zeigte im Februar auf dem erreichten Rekordniveau Ermüdungserscheinungen. Die Verkäufe von Light Vehicles lagen um 1,1 % niedriger als ein Jahr zuvor. Dabei hielt der Trend zu mehr Light Trucks (Pick-ups und SUV) zu Lasten der herkömmlichen Limousinen an. Marktführer General Motors musste allerdings zu hohen Preisnachlässen greifen, um den Verkauf der profitträchtigen Pick-up-Modelle hochzuhalten. GM konnte insgesamt einen leichten Verkaufsanstieg melden, während Ford in ähnlichem Umfang verlor (siehe Tabelle). Fiat Chrysler Automobiles (FCA) setzte die Talfahrt mit einem deutlichen Absatzminus um 10,1 % fort.In den USA scheint Volkswagen das Dieseltief durchfahren zu haben. Während die Premiummarke Audi um 17,3 % auf 13 741 Einheiten zulegte, schaffte die Kernmarke VW ohne Diesel ein Plus von 12,7 % auf 25 145 Verkäufe. Der BMW-Absatz stagnierte (ohne Mini) bei 22 558 Wagen, während Mercedes (ohne Smart) um 7,2 % auf 27 035 Fahrzeuge zulegte und VW überholte.—– Wertberichtigt Seite 8