VW lässt Investitionsbudget offen
VW lässt Investitionsbudget offen
Vorstand stellt Aufsichtsrat neue Fünfjahresplanung vor – 11 Prozent mehr Fahrzeugauslieferungen
Nach einer Information des Volkswagen-Aufsichtsrats durch den Vorstand am Freitag lässt die Veröffentlichung der Ergebnisse der jüngsten Investitionsplanung für die kommenden fünf Jahre noch bis März auf sich warten. Der Fahrzeugbauer hat sich von der bis 2021 üblichen Kommunikation der Pläne im Herbst verabschiedet.
ste Hamburg
Der Volkswagen-Vorstand hat dem Aufsichtsrat des Mehrmarkenkonzerns am Freitag Investitionspläne für die kommenden fünf Jahre vorgestellt, im Anschluss aber anders als bis Herbst 2021 auf eine Veröffentlichung konkreter Angaben zur jährlichen Planungsrunde verzichtet. Im Rahmen der Planung habe der Vorstand "alle Projekte und zugehörigen Budgets strategisch beleuchtet", teilte das Unternehmen am Freitagnachmittag mit. Dabei werde die nötige Investitionsdisziplin sichergestellt.
Einzelheiten im März
Konkrete Angaben zu den Gesamtinvestitionen zwischen 2024 und 2028 sowie zu den Anteilen, die auf Investitionen in Zukunftstechnologien und in die Verbrennertechnologie entfallen, machte VW nicht. Einzelheiten würden im Rahmen der Jahrespressekonferenz am 13. März 2024 vorgestellt. Zentrale Punkte der Planung seien neben den Investitionen in Zukunftstechnologien die bereits Ende September verkündete Belegung der VW-Pkw-Werke in Deutschland, die "geschärften Produktstrategien" des Konzerns sowie die Erweiterung der globalen Präsenz "in vielversprechenden Märkten wie beispielsweise Nordamerika".
Zukunftstechnologien im Fokus
In der bislang letzten Planungsrunde hatte Volkswagen 180 Mrd. Euro für den Zeitraum von 2023 bis 2027 avisiert. Davon sollen 68% der Mittel in die Zukunftsfelder Elektrifizierung und Digitalsierung fließen, etwa in die Batteriestrategie des Konzerns, die Steigerung der Wettbwerbsfähigkeit in China im Bereich Digitalisierung sowie ebenso in den Ausbau der Präsenz in Nordamerika und in die Weiterentwicklung des Produktportfolios.
In den beiden vorangegangenen Fünfjahresplanungen hatten die Anteile der geplanten Investititionen in Zukunftstechnologien bei 56% bzw. 49% gelegen.
Zudem setzte der Vorstand den Aufsichtsrat über den Stand des Performance-Programms bei VW Pkw in Kenntnis. Die Kernmarke soll durch eine Ergebnisverbesserung um 10 Mrd. Euro bis 2026 eine operative Marge von 6,5% erreichen – nach 3,4% in den ersten neun Monaten dieses Jahres. Über Maßnahmen verhandelt der Markenvorstand seit Oktober mit dem Betriebsrat.
Berichte über Stellenabbau
Zuletzt wurde in Medienberichten kolportiert, dass zur Kostensenkung vor allem in der Verwaltung Tausende Stellen wegfallen könnten. Bis 2029 sind bei der Marke betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. In Unternehmenskreisen hieß es, dass die Maßnahmen bis Weihnachten verabschiedet sein sollen. Konzernweit soll die Umsatzrendite 2027 bei 8 bis 10% liegen. Nach einer Gewinnwarnung vor Monatsfrist werden 7 bis 7,3 (i.V. 8,1)% für 2023 erwartet.
Die Vorzugsaktie des Autobauers, der am Freitag auch über weltweite Fahrzeugauslieferungen informierte, die im Oktober um 10,7% und in den ersten zehn Monaten 2023 um 10,9% zum Vorjahr zulegten, stieg zum Wochenschluss um 0,5% auf 108,84 Euro.