VW und Toyota scheitern mit Funkstandard-Vorschlag

EU-Länder gegen WLAN für autonomes Fahren

VW und Toyota scheitern mit Funkstandard-Vorschlag

Reuters Brüssel – Die EU-Mitgliedsländer haben einen von Volkswagen und Toyota favorisierten neuen Funkstandard für das autonome Fahren in der EU gestoppt. Der geplante Funkstandard sei mit einer qualifizierten Mehrheit von 21 Staaten, darunter Deutschland, Frankreich und Italien, abgelehnt worden, sagten zwei EU-Vertreter. Damit steigen die Chancen der alternativ vorgeschlagenen Weiterentwicklung der künftigen Mobilfunktechnologie 5G. Letztere wird von BMW, Daimler und der Deutschen Telekom favorisiert.Formal müssen nach den EU-Botschaftern die Minister der Mitgliedsländer zustimmen, was auf einem Treffen nächste Woche geschehen könnte. Laut einem EU-Vertreter war nicht nur die Unentschiedenheit der Autohersteller entscheidend für das Veto, sondern auch der juristische Weg eines delegierten Rechtsaktes, mit dem die Kommission die Standardisierung anschieben wollte. Der Fall geht nun zurück an die Kommission.Der Funkstandard wird bestimmen, wie selbstfahrende Autos künftig miteinander Daten austauschen. Bordcomputer sollen so registrieren, dass der vorausfahrende Wagen bremst. Zusätzlich sollen Autos mit Funkeinrichtungen am Straßenrand kommunizieren. Die EU-Kommission schlug im November vor, bei autonomen Fahrzeugen in Europa auf den neuen WLAN-Standard “ITS-G5” zu setzen. Vorteil sei, dass die Technologie ausgereift und bald verfügbar sei, hieß es. Neben VW und Toyota favorisiert auch Renault den Ansatz. Im April hatte sich das EU-Parlament dahinter gestellt. Befürworter der 5G-Weiterentwicklung “C-V2X” warnen indes vor einer technischen Sackgasse, in die Europa mit WLAN steuere. Die USA und China setzen auf 5G.