VW zeigt Zuversicht trotz "Dieselgate"

Vorstandschef mit Jahresstart zufrieden - Kapitalerhöhung ist kein Thema

VW zeigt Zuversicht trotz "Dieselgate"

ste Wolfsburg – Der von der Diesel-Abgasaffäre gebeutelte Volkswagen-Konzern ist nach dem größten Jahresverlust seiner Geschichte unverändert zuversichtlich, gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Volkswagen sei ein “starkes, quicklebendiges Unternehmen”, betonte Vorstandschef Matthias Müller in der Bilanzpressekonferenz. Das operative Geschäft des Konzerns sei “kerngesund”, die finanzielle Substanz stark. Es zahle sich aus, dass das Geschäft auf mehreren tragfähigen Säulen ruhe. Ein Verkauf einzelner Konzernmarken zur Bewältigung von “Dieselgate” steht dem Vorstand zufolge nicht auf der Agenda. Auch werde eine Kapitalerhöhung auf der Hauptversammlung am 22. Juni kein Thema sein.Mit Blick auf Rückstellungen von inzwischen 16,2 Mrd. Euro erklärte Müller, die aktuelle Situation verlange dem Konzern in jeder Hinsicht alles ab. Dennoch sei Volkswagen “viel mehr als Krise”. Der Nachfolger von Martin Winterkorn will den Konzern mit einer für Ende Juni angekündigten “Strategie 2025” neu ausrichten. Vor der Presse ging er ungeachtet der sich in die Länge ziehenden Aufarbeitung der milliardenteuren Affäre um weltweit 11 Millionen manipulierte Fahrzeuge in die Offensive: “Wir werden kämpfen, um jeden Kunden und um jedes Auto.” Mit dem Start ins Jahr 2016 – die Zahlen zum ersten Quartal werden erst am 31. Mai vorgelegt – zeigte sich Müller angesichts der “widrigen Umstände” zufrieden. Die VW-Aktie zog gestern als drittgrößter Tagesgewinner im Dax um 2,2 % auf 132,25 Euro an. Bonuszahlungen umstrittenDie Bonuszahlungen für den Vorstand bleiben derweil umstritten. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD), der dem VW-Aufsichtsrat angehört, monierte in einem Radio-Interview die unlängst verkündete Regelung. “Ich hätte mir ein klareres, ein deutlicheres Signal des Vorstands vorstellen können”, sagte er im Deutschlandfunk. Vorstandschef Müller sagte indes, es gebe keine Kluft zwischen Vorstand und Aufsichtsrat in dieser Frage. Vergütungsexperten fordern einen radikalen Umbau des Vergütungssystems.—– Leitartikel Seite 8- Schwerpunkt Seite 11