VWs Abhängigkeit von China wächst
Für den Volkswagen-Konzern wird der chinesische Markt angesichts fortbestehender Unsicherheiten in der globalen Autokonjunktur immer wichtiger. Bei der Kernmarke VW steht das Reich der Mitte in den ersten sieben Monaten 2014 für fast 45% des Weltgeschäfts.po Frankfurt – Der Autokonzern Volkswagen hat im Juli mit 808 500 Fahrzeugen weltweit 6,7 % mehr Pkw und leichte Nutzfahrzeuge an Kunden ausgeliefert als ein Jahr zuvor. “Der Volkswagen-Konzern ist mit seinen Marken zufriedenstellend ins zweite Halbjahr gestartet”, betonte Konzernvertriebsvorstand Christian Klingler. Dabei nimmt für den Konzern, aber vor allem für die Kernmarke VW die Abhängigkeit vom nach wie vor kräftig wachsenden Automarkt China weiter zu.Von Januar bis Juli steigerte der Konzern mit seinen großen Marken VW, Audi, Skoda und Seat den Absatz weltweit um 6 % auf 5,78 Millionen Einheiten. Auf China als größtem Einzelmarkt des Konzerns entfielen davon 2,1 (i.V. 1,79) Millionen Einheiten, ein Plus von 17,2 % binnen Jahresfrist. Damit gehen in diesem Jahr schon 36,3 (32,8) % aller Konzernfahrzeuge ins Reich der Mitte. Bei der Kernmarke VW sind es sogar 44,9 (39,7) %. “Bei den Auslieferungen liegt die Region Asien-Pazifik vorn, gefolgt von Westeuropa. Aber in einzelnen Vertriebsregionen stehen wir weiterhin vor herausfordernden Marktentwicklungen”, erklärte Klingler zu der Entwicklung der Kernmarke. Töchter wachsen zweistelligWährend VW in den sieben Monaten lediglich auf eine Verkaufssteigerung von 3,8 % auf 3,56 Millionen Einheiten kam, gelangen den anderen Pkw-Marken durchweg zweistellige Zuwachsraten: Audi + 11,1 % auf 1,01 Millionen, Skoda +13,3 % auf 605 300, Seat + 10,6 % auf 234 600 und Porsche + 10 % auf 104 900 Fahrzeuge. Lediglich für die VW Nutzfahrzeuge (ohne MAN und Scania) lief es mit 255 200 abgesetzten Einheiten 3,9 % schlechter als in der entsprechenden Vorjahreszeit.Zu Klinglers Freude hat sich der Markt Gesamteuropa in der Berichtszeit deutlich erholt. Hier zogen die Verkäufe um 7,2 % auf 2,32 Millionen Wagen an. In Russland sackten allerdings die Absatzzahlen um 10,1 % auf 157 400 Einheiten ab. Schwachpunkt der Kernmarke VW blieben die USA und Südamerika. In den USA setzte der Konzern mit 337 700 Fahrzeugen 5,4 % weniger ab. Ohne die gut laufende Tochter Audi wäre das Minus wesentlich höher ausgefallen. In Südamerika brachen die Verkaufszahlen um 21,5 % auf 410 700 Wagen ein. Die schleppenden Verkäufe der Kernmarke VW machen sich auch in der Umsatzrendite negativ bemerkbar. Hier soll gegengesteuert werden.