Wachstumschancen für Software trotz stagnierender IT-Budgets

Studie: CIO setzen auf IT-Sicherheit, betriebliche Anwendungen und die Cloud - Hardware und Outsourcing-Dienste unter Preisdruck

Wachstumschancen für Software trotz stagnierender IT-Budgets

sp Frankfurt – Die Verantwortlichen für IT in Unternehmen aus Europa, Asien und den Vereinigten Staaten rechnen 2012 mit leicht rückläufigen oder stagnierenden Budgets. Laut einer Befragung der Citigroup unter 260 Chief Information Officers (CIO) zum Jahresauftakt verfügen die IT-Leiter in diesem Jahr über insgesamt 0,3 % weniger Mittel als im Vorjahr (siehe Grafik). Demnach stagnieren die IT-Budgets in Asien und Europa, während sie in den USA um 0,8 % zurückfallen. Im vierten Quartal hatten die CIO noch ein minimales Wachstum von 0,1 % erwartet, da die IT-Chefs in Nordamerika damals von einem Rückgang um 0,3 % ausgegangen waren. In einer Befragung der Investmentbank Morgan Stanley gaben sich 150 CIO zu Jahresbeginn ebenfalls optimistischer.Europas größter Softwarehersteller, die Walldorfer SAP, hatte in den USA bereits im ersten Quartal mit Absatzproblemen zu kämpfen. Die Nachfrage nach Softwareprodukten des Dax-Konzerns war laut Co-CEO Bill McDermott zum Jahresauftakt aber auch im Heimatmarkt des größten Rivalen Oracle ungebrochen.Dafür spricht, dass neben Investitionen in Software für die IT-Sicherheit auch betriebliche Anwendungen und Analyseapplikationen auf der Prioritätenliste der CIO in allen Regionen ganz oben stehen – zwei Produktkategorien, in denen sich SAP als Marktführer versteht. Auch Softwareangebote aus dem Internet, die die Walldorfer zusammen mit der jüngst erworbenen Success Factors voranbringen wollen, stehen auf den Einkaufszetteln der IT-Leiter einhellig unter den Top 4.Ganz oben auf den Wunschlisten der CIO steht Software für die Konsolidierung und Virtualisierung von Serverlandschaften, die Kosten sparen helfen soll. Auf den Einsatz von mobilen Endgeräten beziehen sich weitere Wachstumshoffnungen der Branche. Schon 70 % der von Citigroup befragten Unternehmen unterstützten im ersten Quartal den Einsatz eines Tablet-PC von Apple. Fast 40 % setzen auch das Smartphone der Kultmarke aus Cupertino im Unternehmen ein und befeuern somit die Nachfrage nach Business-Applikationen für mobile Geräte.Schließlich gibt es für Datenbanksoftware, bei der SAP mit eigener Technologie dem Branchenprimus Oracle nacheifert, ebenfalls Wachstumspotenzial. Die Hälfte der befragten CIO plant in den nächsten zwölf Monaten steigende Investitionen in Data Warehousing, fast ein Drittel sieht sich dabei nach neuen Technologien um, die die bestehenden Datenbanken verbessern sollen.Die flache Entwicklung der IT-Budgets wirkt sich vor allem auf die Nachrüstung von PC-Geräten und Outsourcing-Projekte für IT-Ressourcen aus. Sie laufen Gefahr, in den kommenden Turnus verschoben zu werden. Entsprechend beobachteten die IT-Verantwortlichen in den vergangenen drei Monaten eine Verbesserung ihrer Verhandlungsposition bei Hardware und Outsourcing-Projekten, wohingegen Preisnachlässe bei Software und IT-Sicherheit schwerer zu haben waren. Infosys und HP outgesourctGelitten haben unter dem steigenden Preisdruck auf die Outsourcing-Leistungen laut Auskunft der CIO zuletzt vor allem die indische Infosys und der Outsourcing-Spezialist EDS von Hewlett-Packard. Sie haben in mehr als 10 % der Unternehmen Anteile an den IT-Ausgaben verloren. Ein großer Teil der Einbußen von EDS ging an den US-Rivalen CSC, der mit Datenbank-Outsourcing in einem Fünftel der Unternehmen Anteile gewonnen hat. Tata und Wipro aus Indien sowie die US-Wettbewerber Cognizant, Accenture und IBM legten ebenfalls in mehr als jedem zehnten Unternehmen zu.