Wacker Chemie prüft Werkausbau in den USA

Produktion von Polysilizium in Tennessee gestartet

Wacker Chemie prüft Werkausbau in den USA

jh München – Wacker Chemie rechnet im Solaranlagenmarkt mit einer kräftig steigenden Nachfrage nach Polysilizium. Die neu installierte Fotovoltaikleistung werde 2016 auf 60 bis 70 Gigawatt zulegen, sagte Rudolf Staudigl, der Vorstandsvorsitzende des Münchner Konzerns, am Montag in Tennessee. 2015 waren es rund 55 Gigawatt. Länder mit Wachstum seien vor allem China, Japan, Indien und die USA.In Tennessee hat Wacker Chemie am Standort Charleston eine neue Produktion für Polysilizium in Betrieb genommen. Knapp fünf Jahre lang wurde das siebte Werk in den USA gebaut; rund 2,5 Mrd. Dollar investiert – so viel wie nie zuvor in ein Einzelprojekt von Wacker. Polysilizium ist der Grundstoff für Solaranlagen und Halbleiterwafer. Wacker fährt die Produktion in Charleston seit Dezember hoch. Die volle Kapazität von mehr als 20 000 Jahrestonnen werde im dritten Quartal dieses Jahres mit rund 650 Mitarbeitern erreicht, kündigte Staudigl an.Wie an den deutschen Standorten Burghausen und Nünchritz könnte in Charleston eine Produktionsanlage für pyrogene Kieselsäuren hinzukommen. Das werde derzeit geprüft, berichtete Staudigl. “Es wäre der nächste logische Schritt, um die Effizienz einer integrierten Produktion zu verbessern.” Kieselsäure lässt sich aus einem Nebenprodukt der Polysilizium-Herstellung gewinnen. Die Säure wird etwa in der Produktion von Druckfarben und Klebstoffen eingesetzt sowie in der Kosmetik-, Pharma- und Lebensmittelindustrie.