Wacker Chemie übertrifft Erwartung

Operativer Gewinn von knapp 300 Mill. Euro - Anleger verzückt

Wacker Chemie übertrifft Erwartung

sck München – Der Münchner Spezialchemiekonzern Wacker Chemie hat die Markterwartungen für das zweite Quartal übertroffen. Das Unternehmen teilte ad hoc mit, nach vorläufigen Berechnungen in den Monaten April bis Juni ein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von “etwa” 295 Mill. Euro erwirtschaftet zu haben. Das liege über den Konsensschätzungen von Banken und Investmenthäusern, begründete die Konzernführung die vorzeitige Mitteilung.Wacker Chemie will den Zwischenbericht fürs erste Halbjahr am 28. Juli veröffentlichen. Die Schätzungen der Analysten lagen im Schnitt bei rund 270 Mill. Euro.Nach dem guten Quartal wächst im Vorstand die Zuversicht, die Jahresziele gut zu erfüllen. Wacker Chemie geht nun davon aus, dass beim bereinigten Ebitda das obere Ende der prognostizierten Bandbreite erreicht wird. Der Vorstand stellte zuletzt einen Zuwachs in einer Spanne von 5 bis 10 % in Aussicht. Verbessertes PreisumfeldAn der Börse kam die Nachricht gut an. Die Aktie von Wacker Chemie gewann in der Spitze 4,6 % an Wert und beendete den Xetra-Handel bei 85,08 Euro (+ 3,1 %). Der Titel führte damit am Montag den MDax an. Wacker Chemie kommt auf eine Marktkapitalisierung von 4,5 Mrd. Euro.Wacker Chemie hat operativ derzeit einen guten Lauf. Bei Vorlage der Zahlen fürs erste Quartal erhöhte das Management Ende April die Prognose (vgl. BZ vom 29. April). Die Firma plante ursprünglich ein Ebitda-Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich.Wacker begründet die verbesserten Ergebnisaussichten seinerzeit mit einem soliden, ertragsstarken Start der Chemiesparten sowie dem “Preisumfeld” für Polysilizium, das sich verbessere. Polysilizium ist der Grundstoff für Solarmodule und Halbleiter. Seit Mitte Februar erholten sich die Preise für Solarsilizium leicht, berichtete Wacker.Im zweiten Quartal des vergangenen Jahres erzielte Wacker Chemie ein Ebitda (berichtet) von 329 Mill. Euro. Der Konzern profitierte von hohen Kundenanzahlungen und Schadenersatzleistungen im Zuge von Vertragsauflösungen.