Wacker Neuson senkt abermals Ergebnisziel

Gewinnwarnung sorgt für einen Kurseinbruch - Vorstand beschließt Sparprogramm

Wacker Neuson senkt abermals Ergebnisziel

sck München – Der Baumaschinenhersteller Wacker Neuson hat trotz eines erzielten Rekordumsatzes mit einer erneuten Gewinnwarnung die Anleger vergrätzt. Die Aktie des Münchner Unternehmens brach am Dienstag zeitweise um 11 % ein, begrenzte im weiteren Tagesverlauf die Kursverluste etwas und beendete den Xetra-Handel bei 14,53 Euro (-10,3 %). Das Papier war damit Schlusslicht im SDax. Ende April vergangenen Jahres stand die Aktie noch bei 25,58 Euro, was ein 52-Wochen-Hoch markierte.Am Abend zuvor teilte Wacker Neuson nach Börsenschluss ad hoc mit, nach vorläufigen Berechnungen im vergangenen Jahr eine Umsatzrendite auf Basis des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 8 % erwirtschaftet zu haben. Das ist die zweite gesenkte Prognose in Folge für 2019 und ein deutlicher Rückgang gegenüber 2018. Mitte Oktober reduzierte der Konzern die erwartete Margenbandbreite auf 8,3 bis 8,8 % (vgl. BZ vom 16.10.2019). Ursprünglich peilte Wacker Neuson eine Spanne von 9,5 bis 10,2 % an. 2018 erzielte das Unternehmen 9,4 %. Schwaches SchlussquartalBei einem nach vorläufigen Angaben erwirtschafteten Umsatz von 1,9 (i.V. 1,7) Mrd. Euro entspricht die 2019 erreichte Rendite einem Ebit von 152 Mill. Euro. Wacker Neuson verdiente damit operativ 8 Mill. Euro weniger. In Bezug auf die Erlöse übertraf der Vorstand aber die eigenen Erwartungen. Im Herbst ging das Management davon aus, das obere Ende der angepeilten Umsatzspanne von 1,78 Mrd. bis 1,85 Mrd. Euro zu erreichen.Als Gründe für die jüngste Gewinnwarnung gab Wacker Neuson an, dass es im Zuge der Vorratsbereinigung “insbesondere in Nordamerika zu umfangreichen Abverkäufen von Neumaschinen und Abwertungen von Rohmaterialien” gekommen sei. Dies habe die Ergebnisentwicklung geschwächt. Zudem habe der anhaltend ungünstige Produktmix belastet. Damit hat sich die Lage im Jahresschlussquartal 2019 verschärft, hat doch Wacker Neuson diese Gründe auch im Oktober für die seinerzeitige Prognosesenkung genannt. Das Unternehmen schrieb nun von einem “schwachen vierten Quartal”.Als Konsequenz beschloss der Vorstand ein Sparpaket. Dies werde “unverzüglich implementiert”. Die Maßnahmen beträfen die Organisation sowie weltweit “alle Konzernbereiche und -funktionen”. Vorgesehen sei, die Kosten in den nächsten beiden Jahren um 50 Mill. Euro zu senken gegenüber 2019. Details der Kostensenkungen will der Vorstand später bekannt geben.Die Maßnahmen könnten vermutlich einen Personalabbau umfassen. Im Herbst gab Wacker Neuson an, dass sich in den Werken die Produktivität verringert habe. 2018 machten dem Konzern noch Lieferengpässe zu schaffen. Wacker Neuson veröffentlicht ihre Jahresbilanz 2019 am 16. März.