Waggonvermieter VTG setzt sich neue Ziele

Gewinn je Aktie soll sich bis 2018 fast verdreifachen - Umfinanzierung von Schulden soll entlasten

Waggonvermieter VTG setzt sich neue Ziele

ste Hamburg – Die in der Waggonvermietung sowie der Schienen- und Tankcontainerlogistik tätige VTG hat sich neue mittelfristige Wachstums- und Profitabilitätsziele vorgenommen. Bis 2018 soll der Gewinn je Aktie auf 2,50 Euro verglichen mit dem 2014 erreichten Niveau von 0,93 Euro fast verdreifacht werden. Wesentlicher Treiber für Wachstum und Profitabilität soll das Kerngeschäftsfeld Waggonvermietung bleiben. Bei Anlegern kamen die Nachrichten gut an: Die Aktie des im SDax gelisteten Unternehmens aus Hamburg legte um 7 % auf 24,07 Euro zu.Anlass für die neue Mittelfristplanung ist nach Angaben von VTG der Abschluss einer “Entwicklungsperiode” seit 2010. Nach der zu Beginn dieses Jahres vollzogenen Übernahme der Schweizer Ahaus Alstätter Eisenbahn Holding (AAE), die in diesem Jahr bisherigen Prognosen zufolge für einen Wachstumsschub beim Umsatz auf 1 Mrd. bis 1,1 Mrd. (i.V. 818 Mill.) Euro und beim operativen Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) auf 325 Mill. bis 350 (191) Mill. Euro sorgen wird, will sich der an der Börse mit 692 Mill. Euro bewertete Konzern in den nächsten Jahren auf die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit konzentrieren. Erwerb von AAE bildet Basis”Mit der Übernahme der AAE Anfang dieses Jahres haben wir bereits den Grundstein für den zukünftigen Erfolg gelegt”, erklärte der seit elf Jahren amtierende VTG-Chef Heiko Fischer nach einem Treffen von Vorstand und Aufsichtsrat. Das Wachstumsziel einer über 50-prozentigen Ebitda-Steigerung im Verlauf der nun endenden Periode seit 2010 werde nicht zuletzt durch den Erwerb der AAE übertroffen. “Jetzt geht es darum, mit ,VTG 4.0` die neue, vergrößerte VTG-Gruppe agiler und flexibler für die anstehenden Herausforderungen aufzustellen.” Das niedrige Zinsumfeld, so Fischer, komme VTG bei den Plänen sehr entgegen.VTG plant, weiter in den Ausbau der größten privaten Waggonflotte in Europa zu investieren. Im Zuge der AAE-Integration soll das europäische Vermietgeschäft neu ausgerichtet werden. Bei Beschaffung, operativem Management sowie in der Verwaltung werde die Waggonvermietung in Europa künftig zentraler agieren, so VTG. Die Geschäfte der Ländergesellschaften würden in der VTG Rail Europe gebündelt. Damit werde auch das europäische Vermietgeschäft einheitlich gesteuert.Mit der Neuorganisation und vier strategischen Flottensegmenten will sich das Unternehmen nach eigenen Angaben stärker auf Kundenbedürfnisse ausrichten. Zudem seien effizientere Abläufe beim Management der europäischen Flotte von 75 000 Waggons möglich. Daraus leitet VTG Potenzial zur deutlichen Verbesserung der Profitabilität in den kommenden Jahren ab.Der Waggonvermieter erwartet ferner aus der Umfinanzierung eines großen Teils der Finanzverbindlichkeiten zudem eine deutliche Entlastung bei den Zinskosten. Die Umfinanzierung soll Anfang 2016 abgeschlossen sein. Eine kurzfristige Verbesserung des Finanzergebnisses sei damit schon kurzfristig möglich. Die Waggonvermietung will der Konzern auch mit den Logistikbereichen enger vernetzen.