WERTBERICHTIGT

Warum China nicht genug ist

Börsen-Zeitung, 9.9.2020 Während die Automobilindustrie wegen der Coronakrise global noch immer in den Seilen hängt, brummt das Geschäft in China bereits wieder. Im Reich der Mitte, in dem das Virus seinen Ursprung hatte, wurden im August knapp 9 %...

Warum China nicht genug ist

Während die Automobilindustrie wegen der Coronakrise global noch immer in den Seilen hängt, brummt das Geschäft in China bereits wieder. Im Reich der Mitte, in dem das Virus seinen Ursprung hatte, wurden im August knapp 9 % mehr Autos abgesetzt als im selben Monat des Vorjahres. Davon profitieren primär die deutschen Hersteller, deren Abhängigkeit von dem fernöstlichen Markt weiter wächst. Im zweiten Quartal wurde bereits jedes zweite Auto eines deutschen Herstellers in China verkauft. Dadurch stehen die hiesigen Anbieter auch besser da als die internationale Konkurrenz, die in China weniger dick im Geschäft ist. Mit Blick auf die Überkapazitäten im Heimatmarkt bringt diese Stärke indes wenig. Von 3,5 Millionen aus Deutschland exportierten Autos gingen gerade mal 268 000 nach China. Selbst die USA sind mit 418 000 Stück aller Trump-Rhetorik zum Trotz ein wichtigerer Absatzmarkt. Auch Italien, Frankreich und Großbritannien nahmen mehr Autos “Made in Germany” ab. Solange diese Märkte in der Krise stecken, bleiben Kapazitätsreduzierungen hierzulande ein Thema.scd