HINTERGRUND

Warum sich Topmanager auch mal rauswerfen lassen

ds - Welcher CEO lässt sich schon gern offen rauswerfen? Üblicherweise werden Topmanager ermutigt, kurz vor einem drohenden Rausschmiss das Amt freiwillig niederzulegen in der Gewissheit, dass sie nach einem geräuschlosen Rückzug finanziell nicht im...

Warum sich Topmanager auch mal rauswerfen lassen

ds – Welcher CEO lässt sich schon gern offen rauswerfen? Üblicherweise werden Topmanager ermutigt, kurz vor einem drohenden Rausschmiss das Amt freiwillig niederzulegen in der Gewissheit, dass sie nach einem geräuschlosen Rückzug finanziell nicht im Regen stehen und der Aufsichtsrat die “Entscheidung” des CEO öffentlich “bedauert”, aber “respektiert”.Wenn dem so ist: Wie kann ein CEO so ignorant sein und die goldene Brücke einfach umstoßen, die ihm jeder vernünftige Aufsichtsrat liebend gern baut – vorausgesetzt, der Manager hat keine silbernen Löffel geklaut, keine Bilanzen gefälscht oder sich gar Schlimmeres zuschulden kommen lassen. Emotionen wie Ehrgefühl, Stolz oder Rache können eine Rolle spielen, wenn Manager als Rückzugsform die erzwungene Variante wählen und die freiwillige ausschlagen (“Wenn man will, dass ich gehe, muss man mich schon feuern”). Zudem kann ein formal erzwungener Abgang finanziell attraktiver sein, wenn die Beendigung des Vertrags auf Initiative des Unternehmens Abfindungszahlungen auslöst. Wer auf warme Worte zum Schluss verzichten kann und einen goldenen Handschlag bevorzugt, wird durchrechnen, ob es lohnender ist, sich rauswerfen zu lassen.