Wasser auf die Mühlen von EQT in Frankreich
wb Frankfurt – Die nordeuropäische Beteiligungsgesellschaft EQT expandiert in Frankreich. Deren Infrastructure-Fonds III verhandelt einer Mitteilung zufolge exklusiv über den Erwerb der Holding d’Infrastructures des Métiers de l’Environnement, der Dachgesellschaft der Saur-Gruppe. Derzeitige Gesellschafter dort sind die Finanzhäuser BNP Paribas und Groupe BPCE (Caisse d’Epargne und Banque Populaire). Die Bewertung wid nicht genannt, oin Paris vin etwa 1,6 Mrd. Euro die Rede. BNP Paribas werde als Minderheitsaktionär in das Unternehmen investieren.Saur aus Issy-les-Moulineaux habe eine führende Position im französischen Markt outgesourcter Wasserversorgung und -aufbereitung. Die Gruppe betreut rund 7 000 Kommunen im Rahmen langfristiger Verträge mit Schwerpunkt auf kleinen und mittleren Gemeinden. Saur ist auch in Saudi-Arabien, Schottland, Spanien und Polen. Mit rund 9 000 Beschäftigten werden 13 Millionen Verbraucher betreut. Der Konzern setzte 2017 netto (ohne Abfallwirtschaft) knapp 1,3 Mrd. Euro um. Saur verfolgt den Plan, bis 2022 rund 2 Mrd. Euro zu erlösen. Saur ist einem Markt tätig, in dem die großen Anbieter Suez und Veolia tätig sind.Der EQT-Infrastrukturfonds wurde im Februar mit 4 Mrd. Euro geschlossen. Als Aktionär mit einem “langfristigen, industriellen und verantwortungsvollen Eigentümeransatz” will EQT Saur zu Wachstum zurückführen. Das Investment wird von München aus begleitet. Bisher ist EQT im aktuellen Portfolio lediglich mit drei Immobilieninvestments in Frankreich engagiert. Das Land zählt bisher nicht zu den Kernmärkten der Schweden, der Saur-Deal solle “ein wichtiger nächster Schritt für die gesamte Expansion von EQT in Frankreich sein”. Die Beteiligungsgellschaft hält die Region für “einen sehr interessanten Markt mit enormen Investitionsmöglichkeiten”. Rothschild fungiert als Finanzberater und Clifford Chance berät EQT rechtlich.Die 1933 gegründete Saur hatte schon Bouygues, den Finanzinvestor PAI, Caisse des dépôts et consignations und Axa Private Equity (heute Ardian) als Eigner und wechselte 2013 im Rahmen einer Refinanzierung in die Hände der Banken. Von elf Kaufangeboten kamen vier in die engere Wahl, berichtet Saur. Interessenten waren den weiteren Angaben zufolge auch Macquarie, KKR, Global Infrastructure Partners, Mirova, Ardian und Antin Infrastructures, aber auch Industrieadressen wie Mitsubishi und mit Remondis das größte deutsche Unternehmen für Recycling, Wasserwirtschaft sowie kommunale und industrielle Dienstleistungen.