WE Soda sagt Börsengang in London ab
WE Soda sagt Börsengang in London ab
hip London
WE Soda hat ihr geplantes Initial Public Offering an der London Stock Exchange abgesagt. Wie der Produzent von Natriumkarbonat aus dem Portfolio der türkischen Ciner Group mitteilte, sei das Interesse potenzieller Investoren zwar ermutigend gewesen. “Trotzdem sieht die Realität so aus, dass die Anleger extrem vorsichtig bleiben, was den IPO-Markt angeht”, sagte CEO Alasdair Warren. “Diese extreme Vorsicht der Anleger in London bedeutet, dass wir nicht in der Lage waren, eine Bewertung zu erzielen, von der wie glauben, dass sie unsere einzigartigen finanziellen und operativen Charakteristika widerspiegelt.”
Das Unternehmen, das zwei große Soda-Produktionsanlagen in der Nähe von Ankara betreibt, wollte ursprünglich 800 Mill. Dollar einsammeln. Zu den Konsortialbanken gehörten neben J.P. Morgan, BNP und Goldman Sachs auch Deutsche Bank, Liberum, Morgan Stanley, MUFG und Numis. Es wäre der bislang größte Börsengang in London in diesem Jahr gewesen.
“Das ist ein weiterer Schlag für London, gerade als sich das Vertrauen in die City als IPO-Plattform zu erholen schien”, sagte Susannah Streeter, Head of Money & Markets bei Hargreaves Lansdown. Die Zurückhaltung der Anleger sei angesichts der hohen Inflation verständlich. “Die Anleihenrenditen sind in Erwartung weiterer Zinserhöhungen der Bank of England auf ein Niveau gestiegen, das man seit 15 Jahren nicht gesehen hat. Die vor uns liegende Ungewissheit ist abschreckend. Unternehmen, die über ein IPO nachdenken, werden sich stattdessen weiter nach New York wenden.” Der Chipdesigner ARM Holdings aus dem Portfolio der japanischen Softbank hatte bereits klargestellt, dass er an einem Börsengang in London kein Interesse hat – trotz seiner Wurzeln im Halbleiter-Ökosystem der Universität Cambridge.