wb Frankfurt – Der Autozulieferer Webasto übernimmt den südpfälzischen Elektronikdienstleister Schaidt Innovations aus der Insolvenz. Der Geschäftsbetrieb in Wörth-Schaidt werde mit 170 Beschäftigten fortgeführt und als Webasto Mechatronics Teil der familieneigenen Gruppe, die zuletzt 2,9 Mrd. Euro umsetzte. Sachwalter war der White-&-Case-Partner Biner Bähr. Der Kaufpreis wird nicht genannt. Im Rahmen eines strukturierten Bieterprozesses hat sich Webasto nunmehr gegen andere Interessenten durchgesetzt, heißt es von White & Case weiter.Mit dem Zukauf stärkt sich Webasto – nach eigenen Angaben Weltmarktführer für Dach-, Cabriodach- und Thermosysteme – mit einer Elektronikfertigung. Bislang fertigte Schaidt Infotainment-Produkte für Autohersteller. Im Jahr 1970 als Werk von Becker-Autoradio gegründet, gehörte das Unternehmen bis April 2013 zum US-Konzern Harman. Die Belegschaft verhinderte damals die Schließung und setzte einen Sozialtarifvertrag durch, der Abfindungen für 50 Mill. Euro vorsah. Um die langfristige Fortführung zu ermöglichen, wurden die Anteile Ende 2014 auf eine Treuhandgesellschaft übertragen. Im Mai 2016 folgte der Insolvenzantrag.