Weltweit zweitgrößter Offshore-Park am Netz

Investition von RWE, Siemens und SW München

Weltweit zweitgrößter Offshore-Park am Netz

ahe Chester – Der Energieversorger RWE hat zusammen mit seinen Partnern Siemens und Stadtwerke München den Windpark Gwynt y Môr vor der walisischen Küste eingeweiht und damit die weltweit zweitgrößte Offshore-Windfarm offiziell ans Netz gebracht. Die drei deutschen Unternehmer haben zusammen rund 2 Mrd. Pfund in den Park investiert, der auf eine installierte Leistung von 575 Megawatt (MW) kommt. Die insgesamt 160 Windräder könnten theoretisch Strom für 400 000 Haushalte produzieren und damit ein Drittel der Haushalte in Wales mit Strom versorgen. Aktuell ist nur der Offshore-Park London Array in der Themse-Mündung mit seinen 630 MW, an dem unter anderem Eon mit 30 % beteiligt ist, noch größer.Der RWE-Vorstandsvorsitzende Peter Terium verwies bei der Einweihung vor den rund 200 Gästen darauf, dass RWE mittlerweile nach Dong und Vattenfall der drittgrößte Offshore-Windkonzern in Europa ist. “Wir spielen nun definitiv in der Champions League der Offshore-Windkraftbetreiber mit”, betonte er. RWE hält zurzeit noch 60 % an Gwynt y Môr, will allerdings ein 10-Prozent-Paket noch an die britische Green Investment Bank weiterreichen. Eine Vereinbarung für diese Transaktion ist in Kürze zu erwarten. Die Stadtwerke München sind mit 30 % und Siemens mit 10 % beteiligt. Die Investitionssumme beinhaltet auch den Netzanschluss für die etwa 13 Kilometer vor der Küste stehenden Windräder. Diese Netze werden für gut 300 Mill. Pfund nun nach Fertigstellung des Projekts wieder verkauft. Schub fürs Innogy-ErgebnisFür RWE hat Gwynt y Môr ebenso wie der vor einem Monat eingeweihte deutsche Offshore-Park Nordsee Ost eine hohe strategische Bedeutung. Bei Nordsee Ost (295 MW) hält der Essener Konzern 100 % der Anteile und hatte hier 1,3 Mrd. Euro investiert. Terium verwies darauf, dass RWE mit diesen beiden Parks künftig 40 (bisher 25) % seines Erneuerbare-Stroms über Offshore-Wind produzieren wird. Hans Bünting, der CEO der zuständigen Konzerntochter Innogy, bekräftigte, mit diesen beiden neuen Groß-Windparks werde das Betriebsergebnis von RWE im Erneuerbare-Energien-Geschäft 2015 in einem deutlichen zweistelligen Prozentbereich steigen. Siemens liefert TurbinenFür die Stadtwerke (SW) München ist Gwynt y Môr der größte und bislang wichtigste Baustein in dem ehrgeizigen Erneuerbare-Energien-Programm des Unternehmens. Bis 2025 wollen die Stadtwerke 9 Mrd. Euro investieren und dann so viel Ökostrom erzeugen, wie ganz München an Strom verbraucht. München werde weltweit die erste Millionenstadt sein, die dieses Ziel erreiche, bekräftigte SW-Chef Florian Bieberbach.Michael Hannibal, der Offshore-CEO von Siemens Wind Power and Renewables, zeigte sich sicher, dass Gwynt y Môr die gesamte Offshore-Branche weiter voranbringen wird. Siemens hat bei dem Projekt die 160 Turbinen mit einer Leistung von je 3,6 MW sowie die Umspannanlagen geliefert und war auch an der Finanzierung beteiligt.