“Sehr harmonisch und konstruktiv” sei die Aufsichtsratssitzung am Mittwoch gewesen, berichtete Bahn-Chef Rüdiger Grube am Tag danach. Das Kontrollgremium habe grünes Licht für das Sanierungsprogramm gegeben, mit dem der Staatskonzern aus der Defensive herausfahren will. “Das ist so nicht richtig”, widersprach Alexander Kirchner postwendend, der als stellvertretender Aufsichtsratschef und Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG ebenfalls an der AR-Sitzung teilgenommen hatte. Keineswegs hätten die Kontrolleure grünes Licht gegeben für die grundlegende Erneuerung der Eisenbahn hierzulande. Als sonderlich harmonisch und konstruktiv wollte Kirchner das Treffen auch nicht werten. Vielmehr habe es “lange und kontrovers-kritische” Diskussionen gegeben, bei denen deutlich geworden sei, dass es im Fracht- und Regionalverkehr, aber auch bei den Reparaturwerken an einer langfristigen Strategie fehle. “Dieser Auffassung der EVG hat sich letztlich der gesamte Aufsichtsrat angeschlossen”, versichert der Gewerkschaftsboss. Kräftiger Rückhalt für Zugführer Grube, der gerne eine Vertragsverlängerung hätte, sieht anders aus.ge