Industrie

Weniger deutsche Maschinen gefragt

Der Krieg in der Ukraine, Lieferkettenprobleme und die Lockdowns in China drücken die Nachfrage nach den Produkten deutscher Maschinenbauer. Der Blick nach vorn fällt mittlerweile recht pessimistisch aus.

Weniger deutsche Maschinen gefragt

kro Frankfurt

Im deutschen Maschinenbau werden die Folgen des Kriegs in der Ukraine allmählich sichtbar. Nachdem es im Zuge der wirtschaftlichen Erholung von der Corona-Pandemie über ein Jahr lang aufwärtsging, verbuchten die Unternehmen nach Angaben des Branchenverbands VDMA im März erstmals wieder einen Rückgang bei den Bestellungen von preisbereinigt 4 %. Dabei sanken die Aufträge aus dem Inland im Vergleich zum Vorjahr um 3 %, während aus dem Ausland 5 % weniger Bestellungen reinkamen. „Fehlende Aufträge oder gar Auftragsstornierungen aus Russland und der Ukraine dürften ebenso zu diesem Rückgang geführt haben wie eine allgemein stärkere Kaufzurückhaltung verunsicherter Investoren“, sagte VDMA-Chefökonom Ralph Wiechers. „Außerdem machen sich die ohnehin deutlichen Lieferkettenprobleme wieder stärker bemerkbar, beispielsweise infolge der Schließung des Hafens von Schanghai.“

In den ersten zwei Monaten des Jahres waren die Aufträge jeweils noch zweistellig gestiegen, weswegen die Branche im gesamten ersten Quartal auf einen Zuwachs von 7 % kommt. Mit Blick nach vorn sind die Unternehmen aber mittlerweile recht pessimistisch eingestellt. Laut einer PwC-Umfrage erwarten die Führungskräfte von 150 Firmen für 2022 einen branchenweiten Umsatzrückgang von im Schnitt 2,8 %. Vor Kriegsbeginn lagen die Schätzungen noch bei einem Plus von 7,2 %. „Der Einbruch um 10 Prozentpunkte ist frappierend“, sagte Klaus-Peter Gushurst, Leiter des Bereichs Industries Innovation bei PwC Deutschland. Auffällig sei jedoch, dass die Umsatzprognose nicht so negativ ausfällt wie zur Hochphase der Pandemie.

Wertberichtigt Seite 6

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