Wer hat Angst vor Peking?
Die Wachsamkeit der Bundesregierung gegenüber chinesischen Unternehmensbeteiligungen in Deutschland nimmt langsam überhand. Während die Staatskonzerne aus dem Reich der Mitte anfangs oft als kapitalstarke Retter für Firmen in schwierigen Situationen begrüßt wurden, wird inzwischen immer öfter das Risiko der chinesischen Kontrolle über kritische Infrastruktur in Deutschland betont. Dieses Mal geht es um eine 20-%-Beteiligung am Stromnetzbetreiber 50Hertz. Kritisch ist diese Infrastruktur tatsächlich. Doch hätten 20 % Chinas Staatskonzern SGCC bei weitem nicht die Kontrolle ermöglicht. Der Plan des Pekinger Riesenkonzerns ist nicht weiter beängstigend: SGCC erwirbt rund um den Globus Stromnetzanteile, um eines fernen Tages – der vielleicht niemals anbrechen wird – grünen Strom aus chinesischen Wasserkraftwerken in die ganze Welt zu liefern. Wer davor Angst hat, gefährdet das gute Investitionsklima in Deutschland. Hoffentlich ist Wirtschaftsminister Peter Altmaier wenigstens aufrichtig besorgt und trifft nicht ressentimentgeladene Entscheidungen, nur weil er sie für populär hält.cru