Gewinnrückgang

Werbeflaute bremst RTL

Die Gewinne des Fernsehkonzerns RTL sind 2024 im dritten Jahr in Folge gesunken. RTL-Chef Thomas Rabe sieht das Unternehmen jedoch am Wendepunkt.

Werbeflaute bremst RTL

Werbeflaute bremst Fernsehkonzern RTL

Streaming-Geschäft soll für Wachstum sorgen

Reuters Berlin

Die Konjunkturflaute und schwächelnde Werbeeinnahmen haben dem Fernsehkonzern RTL 2024 den dritten Gewinnrückgang in Folge eingebrockt. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) fiel um knapp 8% auf 721 (Vorjahr: 782) Mill. Euro und lag damit am unteren Ende der geplanten Spanne von 700 bis 800 Mill. Euro, wie die Bertelsmann-Tochter am Donnerstag mitteilte.

Der Umsatz blieb zwar weitgehend stabil bei gut 6,2 Mrd. Euro, allerdings nur dank Zukäufen der Produktionstochter Fremantle. Organisch – also ohne Portfolioveränderungen – gab es hier ein Minus von 1,5%.

RTL-Chef Thomas Rabe setzt auf Streaming-Dienste

RTL-Chef Thomas Rabe kündigte spürbar mehr Gewinn für die Zukunft an. „Mit unseren Streaming-Diensten und dem Inhaltegeschäft haben wir entscheidende Wendepunkte erreicht“, sagte der Manager, der auch Bertelsmann-Chef ist. „Wir erwarten daher, unsere operativen Gewinne in den kommenden Jahren deutlich zu steigern.“

2025 soll der operative Gewinn auf rund 780 Mill. Euro steigen, da die Anlaufverluste für Investitionen ins Streaming-Geschäft nachlassen. RTL peilt zudem an, dass die TV-Werbeumsätze trotz des schwierigen konjunkturellen Umfelds 2025 „mindestens stabil“ bleiben. Im Gesamtjahr 2024 war das Werbegeschäft von RTL stabil, allerdings sanken die Umsätze im zweiten Halbjahr und fielen im Schlussquartal sogar um mehr als 6%. Für die Konzernerlöse soll es 2025 einen Anstieg um rund 3% auf 6,45 Mrd. Euro geben.

Anlaufverluste im Streaming-Geschäft sinken

Der Umsatz der Produktionstochterfirma Fremantle blieb dank Zukäufen fast stabil. Rechnet man diese heraus, sanken die Erlöse der Tochter um 8%.

Die Umsätze mit Streaming liegen noch weit hinter den Erlösen im klassischen TV-Geschäft, wachsen aber deutlich stärker. Hier ging es 2024 um 42,4% auf 403 Mill. Euro nach oben. Die Anlaufverluste im Streaming-Geschäft reduzierte RTL auf 137 Mill. Euro, erwartet hatte man etwa 200 Mill. Euro.

Der Konzern bekräftigte, dass die Streaming-Dienste 2026 Gewinn schreiben sollen. Die Zahl der Abonnenten stieg per Ende Dezember auf 6,8 Millionen Kunden, blieb damit aber unter der im November für 2024 angepeilten Marke von 7 Millionen zahlenden Nutzern. Wegen des gesunkenen Gewinns soll die Dividende mit 2,50 Euro je Aktie geringer ausfallen als zuletzt mit 2,75 Euro.