Werhahn setzt auf Konsumgüter
ak Neuss – Der Mischkonzern Werhahn will den kleinsten Unternehmensbereich Konsumgüter am stärksten ausbauen. Finanzchefin Kathrin Dahnke würde nach dem Kauf des italienischen Pfannenherstellers Ballarini gerne weiter akquirieren, wird aber langsam skeptisch: “Zum Teil sind Bewertungen von Unternehmen für uns unvorstellbar.” Als Alternative bezeichnete sie im Interview der Börsen-Zeitung eine eigene forcierte Entwicklungsinitiative und eine Erweiterung der Produktpalette der Kochmarke Zwilling.Die Konsumgüter, die zuletzt 24 % zum Konzernumsatz von 3,2 Mrd. Euro beitrugen, sollen in den kommenden Jahren dynamisch weiterwachsen. Dahnke will die bisherige Dominanz der Baustoff-Sparte zurückfahren. Auch die beiden Finanzdienstleister der Gruppe, die ABC Finance und die junge Bank11, sollen expandieren. Bis zum Jahr 2020 sollen alle drei Unternehmensbereiche von Werhahn etwa gleich zum zuletzt stark gewachsenen Konzernergebnis beitragen.An der starken Diversifikation der Werhahn-Gruppe will das Familienunternehmen, das sich in der Vergangenheit durch eine starke Wandlungsfähigkeit auszeichnete, auch in Zukunft festhalten. An der Portfoliostruktur will das Haus derzeit nicht rütteln, auch wenn mit Schiefer und dem Friseurgeschäft zwei kleinere Aktivitäten ihre Kapitalkosten derzeit nicht verdienen. Doch Dahnke spricht von einer gewissen Langmut und langfristigem Denken der rund 400 Gesellschafter.Die traditionsbewusste Werhahn-Gruppe setzt auf Bankfinanzierung. Gerade ist eine neue Kreditlinie über 500 Mill. Euro ausgehandelt worden. Den Kapitalmarkt braucht Dahnke nach eigenen Worten nicht. “Ein Börsengang ist derzeit keine Option.” Mit einer Eigenkapitalquote von 29 % – ohne die Finanzdienstleister liegt sie sogar bei 69 % – sieht die Finanzchefin genügend Spielraum für mögliche Zukäufe in den kommenden Jahren.—– Interview Seite 11