Werkzeugmaschinenbau arbeitet pralle Orderbücher ab
wb Frankfurt – Im deutschen Werkzeugmaschinenbau, der Kernsparte der Investitionsgüterbranche, brummt das Geschäft. “Wenn uns die internationale Wirtschaftspolitik mit Brexit, Handelskrieg, Rückabwicklung der Globalisierung, Sanktionsandrohungen nicht in die Suppe spuckt, ist unsere Branche auf einem guten Weg”, kommentiert Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Branchenverbands VDW in Frankfurt. Weltweite Themen machen sich allerdings schon bemerkbar: Im zweiten Quartal gab die Nachfrage jenseits der Grenzen um 9 % nach. Dennoch stieg der Auftragseingang um 2 %, da die Bestellungen heimischer Kunden um 29 % anzogen.Die Kapazitäten stoßen mit einer Auslastung von 93,2 % an ihre Grenzen. Der Umsatz ist im Halbjahr um 13 % gestiegen. Der VDW rechnet für 2018 mit einem Produktionszuwachs von 7 %. Im ersten Halbjahr steht ein Plus von 12 % zu Buche, das Inland legte um 34 % zu, das Ausland um 3 %, was zeigt, dass die Orders weit auseinanderklaffen. “Investiert wird nach langem Zögern nun endlich im Inland, sowohl in Modernisierung als auch Erweiterung der Kapazitäten”, sagt Schäfer. Die Euro-Länder legen ebenfalls knapp prozentual zweistellig zu. Sie böten “eine solide Basis für die Fortentwicklung des Geschäfts”. Doch lasse die Investitionsdynamik vor allem in Asien nach, weil sich die Nachfrage in China politisch gewollt merklich beruhige. Auch aus Indien und Südkorea sei der Auftragseingang rückläufig. Die Beschäftigung erreicht mit 73 700 Frauen und Männern im Mai einen Rekord. Höher lag sie zuletzt Anfang der 90er Jahre nach der Wiedervereinigung.