Werkzeugmaschinenbau erhöht Prognose

8 Prozent Wachstum avisiert - Ausland stützt

Werkzeugmaschinenbau erhöht Prognose

ds Frankfurt – Prallvolle Auftragsbücher sowie ein relativ robustes Auslandsgeschäft lassen den Optimismus bei den deutschen Werkzeugmaschinenbauern wachsen. Nach neun Monaten hebt die Branche ihre Produktionsprognose für 2012 von plus 6 auf plus 8 % an, wie der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) mitteilt. Das entspräche einem Umsatz von fast 14 Mrd. Euro und läge nahe an der Rekordmarke von 2008. Der wesentlich breiter aufgestellte gesamte deutsche Maschinenbau rechnet derweil für 2012 mit einem Wachstum der Produktion von nur 2 %.Die Lage im Werkzeugmaschinenbau, dem Herz des Maschinenbaus, gilt als guter Indikator für die Investitionsbereitschaft in der gesamten Industrie. Allerdings ist die stark zersplitterte, mittelständisch geprägte Branche, zu der börsennotierte Unternehmen wie Gildemeister, Hermle und Schuler gehören sowie Familienunternehmen wie Trumpf oder Bosch Rexroth, spätzyklisch und sehr heterogen.Die Werkzeugmaschinenproduktion legte in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres bereits um 12 % zu. Die Branche zehrt von ihrem dicken Auftragspolster aus dem Boom. Die Bestellungen sprudeln indes schon deutlich schwächer: Im dritten Quartal 2012 sank der Auftragseingang um 4 %. Die Inlandsbestellungen gingen um 12 % zurück, die viel wichtigeren Auslandsorders blieben stabil auf Vorjahresniveau. In den ersten drei Quartalen 2012 sank der Auftragseingang um 11 % (Inland: – 8 %, Ausland – 12 %)”Der Nachfragerückgang im Jahresverlauf liegt bisher im erwarteten Umfang”, kommentiert Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW. Rund lief das Geschäft in den USA. Hier investieren vor allem die Automobilindustrie und die Luftfahrtbranche kräftig. Asien hingegen kehre von den hohen Zuwächsen der vergangenen Jahre zu “Normalmaß” zurück, heißt es. In China kühlte die Nachfrage vorübergehend ab, weil kleine und mittelständische Kunden ihre Investitionen schwieriger finanziert bekämen. In Westeuropa bremste die Euro-Schuldenkrise das Geschäft. Allein Osteuropa, vor allem Russland mit hohen Infrastrukturinvestitionen, bleibe ein Lichtblick.Die starken Rückgänge im Inland im dritten Quartal begründet der VDW mit einer schwächeren Nachfrage der Autohersteller. Die Automobilindustrie verschiebe Investitionsvorhaben mit den Zulieferern, erklärt Schäfer. Durch die insgesamt stabile Lage im Werkzeugmaschinenbau stieg die Zahl der Beschäftigten binnen Jahresfrist um knapp 5 % auf 68 640 (August).