Wetten auf die Zukunft
Rio Tinto könnte die brasilianische Vale als größten Eisenerzlieferanten der Welt ablösen. Der australisch-britische Bergbaukonzern baut seine Kapazitäten in der westaustralischen Pilbara-Region, wo die Produktionskosten niedrig sind, kräftig aus. Ein Aufschließen neuer Minen wäre viel kostspieliger, und das kann sich Rio Tinto derzeit nicht leisten. Auch die Nummer 2 unter den Eisenerzproduzenten steht wegen der gesunkenen Rohstoffpreise unter Druck. Es gilt Kosten zu senken, Investitionen zurückzufahren und Verbindlichkeiten zu reduzieren. Dass Rio Tinto das Produktionswachstum ein bisschen langsamer angeht – das Kapazitätsziel von 360 Mill. Tonnen soll nun erst 2017 (statt 2015) erreicht werden -, ist verständlich, denn noch ist die Erholung der Weltwirtschaft ein zartes Pflänzchen, das im besten Fall noch eine Weile brauchen wird, um zum tief verwurzelten Baum zu werden. Im Übrigen könnte der Schritt von Rio Tinto an die Spitze von kurzer Dauer sein: Vale will bis 2018 nämlich 480 Mill. Tonnen Eisenerz pro Jahr fördern.md