Wenn Volkswagen zwei Jahre vor Vertragsablauf von Konzernchef Martin Winterkorn mit Andreas Renschler und Herbert Diess zwei langjährige Vorstandsmitglieder von Daimler und BMW nach Wolfsburg lotst, dann nicht nur, weil sie als künftige Verantwortliche im heterogenen Lastwagengeschäft und bei der ebenfalls schwächelnden Kernmarke VW Pkw für einen Renditeschub sorgen sollen. Beide müssen gemessen an ihrem Alter von 56 Jahren und ihrer Erfahrung als glaubwürdige Kandidaten für den Spitzenposten im Zwölfmarkenkonzern gelten, beide können ihre Karrieren in Wolfsburg krönen. Allerdings bleibt bis zum Vertragsende von Winterkorn nicht viel Zeit, um hohe Erwartungen zu rechtfertigen und Respekt im Konzern zu erlangen – es sei denn, der 67-Jährige würde noch zwei Jahre dranhängen. Renschler und Diess müssten sich auch gegen interne Kandidaten durchsetzen, für die es nun mit den prominenten Berufungen mehr denn je um “Performance” geht. Keine Frage: Das Rennen um den Top-Job bei Europas größtem Autobauer hat begonnen. Es wäre überraschend, wenn es bis zur Kür einen Favoriten gäbe.ste