Wework stellt Investoren auf die Probe
sp New York – Nachwuchsfirmen wie die US-Fahrdienstvermittler Uber und Lyft haben das Vertrauen der Investoren in diesem Jahr mit den milliardenschweren Börsengängen ihrer hochdefizitären Geschäftsmodelle bereits auf ernste Proben gestellt. Für den September kündigt sich der nächste Härtetest an. Denn wie erwartet hat jetzt auch der US-Bürovermieter Wework die Unterlagen zum geplanten IPO bei der Börsenaufsicht eingereicht und bei dieser Gelegenheit die Zahlen für das erste Halbjahr veröffentlicht. Sie zeigen neben ungebrochenem Wachstum weiter hohe Verluste. Die New Yorker Firma, die an 528 Standorten in 111 Städten weltweit mehr als 500 000 Mitglieder zählt, die hippe Coworking-Flächen in den besten Lagen anmieten, weist nach sechs Monaten etwas mehr als 1,5 Mrd. Dollar Umsatz und einen Verlust von rund 690 Mill. Dollar aus.Im vergangenen Jahr lag der Umsatz mit 1,8 Mrd. Dollar knapp oberhalb der Verluste von 1,6 Mrd. Dollar (siehe Grafik). Die japanische Softbank, der größte Aktionär von Wework, ließ sich davon nicht abschrecken und hat im Januar zu einer Bewertung von 47 Mrd. Dollar noch einmal 2 Mrd. Dollar in das Start-up gesteckt.Beim IPO, das federführend von J.P. Morgan und Goldman Sachs begleitet wird, würde Softbank zusammen mit Benchmark Ventures wie zuletzt bei Uber zu den Gewinnern zählen. US-Medien berichteten in den vergangenen Monaten, dass Wework einen Erlös von 3 Mrd. bis 4 Mrd. Dollar anpeilt. Eine Vereinbarung mit US-Banken, die bis zu 6 Mrd. Dollar Fremdkapital zur Verfügung stellen sollen, ist nur gültig, wenn Wework bei den Investoren mindestens 3 Mrd. Dollar einstreicht. – Personen Seite 12