Wienerberger verschiebt Dividende auf Oktober
hek Frankfurt – Der Ziegelhersteller Wienerberger hält an der geplanten Dividendenerhöhung um 0,10 Euro auf 0,60 Euro fest, will die Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2019 aber erst im Oktober 2020 auszahlen. Der österreichische Konzern begründet den Schritt mit dem Ziel, die Liquidität in Zeiten der Corona-Pandemie zu schonen. Die Ausschüttung stehe unter dem Vorbehalt, dass sie rechtlich zulässig sei, teilt Wienerberger mit Blick auf Diskussionen über mögliche Dividendenverbote mit. Die Hauptversammlung am 5. Mai werde virtuell abgehalten.Am stärksten werde sich die Corona-Pandemie in fast allen Staaten im zweiten Jahresviertel niederschlagen. In vier Ländern hat der weltweit größte Ziegelhersteller seine Produktion komplett stillgelegt. Betroffen seien insgesamt 29 Werke – 14 in England, zehn in Frankreich, vier in Italien und eines in Irland, sagt Vorstandschef Heimo Scheuch. Die britische Regierung habe einen Lockdown der gesamten Bauindustrie angeordnet, dort mache Wienerberger nur 10 % bis 15 % des normalen Umsatzes. In Belgien wiederum gebe es teils Einschränkungen, dort sei es “halb, halb”. Normal laufe es in den Niederlanden, Deutschland und Polen.Ein Update zum Jahresausblick soll nach Angaben einer Unternehmenssprecherin am 14. Mai mit den Details zum ersten Quartal vorgelegt werden. Bisher peilt das Management zwischen 625 Mill. und 645 Mill. Euro Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) an, bereinigt um Sondereinflüsse (2018: 587 Mill. Euro). Wienerberger hat die Vorgabe bisher nicht zurückgezogen, doch ist davon auszugehen, dass es sehr schwierig sein dürfte, sie zu erreichen.Im Auftaktquartal ging das Ebitda leicht von 110 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum auf 106 Mill. Euro zurück, während der Umsatz trotz erster Rückgänge der Verkaufsvolumina um 2 % auf 792 Mill. Euro zulegte. Dank der Optimierungen in den vergangenen Quartalen sei Wienerberger auch in schwierigen Zeiten gut aufgestellt, versichert Scheuch. Um die Auswirkungen der Pandemie zu bewältigen, werde der Fokus auf Cash-Generierung, Kostenoptimierung und flexible Kapazitätsanpassungen gelegt. Nicht notwendige Investitionen würden verschoben. Die Liquidität beträgt den Angaben zufolge mehr als 450 Mill. Euro.