Wienerberger will mehr vom Cash-flow auszahlen
wb Frankfurt – Wienerberger ändert die Ausschüttungspolitik. Der österreichische Baustoffhersteller will künftig 20 bis 40 % des freien Cash-flow an die Aktionäre über Dividenden und Aktienrückkäufe auszahlen. Dies wird zum Kapitalmarkttag mitgeteilt. Bisher lag das Ausschüttungsziel bei 10 bis 30 % des freien Mittelzuflusses nach Abzug der Kosten für das Hybridkapital. Wienerberger ist mit 195 Produktionsstandorten in 30 Ländern der größte Ziegelproduzent weltweit und die Nummer 1 bei Tondachziegeln in Europa. 2018 erreichte der freie Cash-flow 236 (i. V. 152) Mill. Euro. Er wurde für Wachstumsinvestitionen von 159 Mill. Euro, Dividendenzahlungen von 35 Mill., Aktienrückkäufe über 45 Mill. Euro sowie die Bezahlung des Hybridkupons von 14 Mill. Euro verwendet. Für 2018 wurde die Dividende um 70 % auf 50 Cent je Aktie erhöht. Das erste Semester 2019 wird als “bestes” in der 200-jährigen Unternehmensgeschichte bezeichnet. Bestätigt wird der Ausblick 2019 mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von etwa 575 Mill. Euro. Fälligkeiten im nächsten JahrFür die “weitere Optimierung” der Finanzierung bieten den Angaben zufolge insbesondere die 2020 fällige Unternehmensanleihe sowie die Call-Option für den Hybridbond im Jahr darauf Möglichkeiten, die Kosten zu senken. “Sehr große Fortschritte” meldet das Unternehmen bei der Umsetzung seines “Fast Forward Optimierungsprogramms”. Wienerberger sei auf Kurs, um die für die Zeit von 2018 bis 2020 angepeilten 120 Mill. Euro Ergebnisbeitrag zu realisieren. Die Aktie des in Wien 2,7 Mrd. Euro schweren Unternehmens legte gestern um 1,6 % zu.Zur Umsetzung der Unternehmensstrategie setze der Dachziegelhersteller den Fokus auf “wertschaffende Wachstumsprojekte”. Aktuell prüfe man deshalb auch Akquisitionsprojekte. Die Bilanz biete den notwendigen Handlungsspielraum. Beim organischen Wachstum erziele Wienerberger Fortschritte in der Transformation des Produkt- und Dienstleistungsportfolios. Ziel sei es, den Anteil hochwertiger Produkte und smarter Lösungen zu steigern sowie die digitale Transformation am Bau und in der Infrastruktur maßgeblich mitzugestalten. Dadurch will Wienerberger neue Felder erschließen und mittelfristig den Umsatzanteil der Gebäudehülle auf 10 % verdoppeln.Zudem konkretisiert der Vorstand von Wienerberger anlässlich des Kapitalmarkttages die Erwartungen für die Investitionen (Capex). Instandhaltungsinvestitionen sollen bei etwa 130 Mill. liegen und werden für 2019 mit rund 135 Mill. Euro angesetzt. Wachstumsinvestitionen zur Stärkung der Performance und der strategischen Entwicklung sollen sich auf rund 120 Mill. Euro belaufen. Diese beinhalten Investitionen in Kapazitätserweiterungen, Optimierungs- und Digitalisierungsprojekte sowie Forschung & Entwicklung.