Die Windenergiebranche konstatiert einen stärkeren Ausbau von Windenergie an Land, dringt aber zugleich auf politische Weichenstellungen, um die Klimaziele auf europäischer und nationaler Ebene zu erreichen. Das Tempo für die Flächenausweisung und den Abbau von Genehmigungshemmnissen müsse massiv erhöht werden, betonte der Bundesverband Windenergie (BWE) bei Vorlage der Ausbauzahlen an Land für das erste Halbjahr in Deutschland. Nach der Bundestagswahl müsse die nächste Bundesregierung vor dem Jahresende gesetzgeberisch tätig werden. „Sie muss in den ersten 60 Tagen die Weichen für Genehmigungen in einer Größenordnung von 6000 MW (Megawatt) pro Jahr stellen“, so BWE-Präsident Hermann Albers und Matthias Zelinger, Geschäftsführer des Fachverbands VDMA Power Systems. Damit ließe sich die Delle im Zubau von 2018 bis 2021/22 auffangen.

Im ersten Halbjahr wurden den Angaben zufolge 240 Onshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 971 MW in Deutschland installiert. Der Zubau übertreffe bereits die Menge im Gesamtjahr 2019 und liege 62% über der Leistung, die im ersten Halbjahr 2020 in Betrieb genommen worden sei. Das Marktwachstum reiche aber nicht aus, um 2021 die aktuellen Vorgaben von 4000 MW zu erfüllen. Im laufenden Jahr rechnen die Verbände nun mit einer Bandbreite von 2200 bis 2400 MW nach 2000 bis 2500 MW zu Jahresbeginn.