Wintershall Dea verschärft Sparkurs
Reuters Frankfurt – Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea verschärft angesichts des Einbruchs der Ölpreise und der Coronakrise seinen Sparkurs. Die geplanten Investitionen in Produktion und Entwicklung werden noch einmal gesenkt und sollen sich nun auf 1,0 bis 1,2 Mrd. Euro nach 1,5 Mrd. im Vorjahr belaufen. Im März hatte Wintershall Dea die Investitionen bereits auf 1,2 bis 1,5 Mrd. Euro gekürzt, das war ein Fünftel weniger, als der Konzern eigentlich geplant hatte. Das Explorationsbudget soll unverändert 150 bis 250 Mill. Euro betragen nach 341 Mill. vor Jahresfrist. Im ersten Quartal brach der Betriebsgewinn (Ebitdax) wegen des schwierigen Rohstoffpreisumfelds um 42 % auf 481 Mill. Euro ein.Die Betriebskosten hatte Wintershall Dea bereits um 10 % reduziert und die Dividendenzahlungen auf Stammaktien ausgesetzt. Im ersten Quartal förderte das Unternehmen im Durchschnitt 626 000 Barrel Öläquivalent (BOE) pro Tag, die Produktion war damit unverändert im Vergleich zum Vorjahreswert. Unter dem Strich musste Wintershall Dea aber einen bereinigten Konzernverlust von 78 Mill. nach einem Gewinn von 320 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum hinnehmen. Wintershall Dea sei aber “in einer guten Position, um diesen Sturm zu überstehen”, erklärte Vorstandschef Mario Mehren.Der Konzern war im vergangenen Jahr aus dem Zusammenschluss der BASF-Tochter Wintershall mit dem Rivalen Dea hervorgegangen. Dadurch entstand Europas größter Gas- und Ölproduzent. BASF hält an dem Gemeinschaftsunternehmen 67 %, die Investorengruppe Letter One 33 %. Der für dieses Jahr eigentlich geplante Börsengang liegt wegen des unsicheren Marktumfelds in der Coronakrise auf Eis.