Wintershall erwägt Russland-Ausstieg
Reuters Frankfurt
BASF prüft einem Insider zufolge eine Übertragung der Russlandgeschäfte ihrer Mehrheitsbeteiligung Wintershall Dea an den russischen Miteigentümer des Gemeinschaftsunternehmens. Der Chemiekonzern denke darüber nach, die russischen Vermögenswerte und Aktivitäten von Wintershall Dea an die Investorengruppe Letter One des russischen Milliardärs Michail Fridman zu übertragen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von einer mit der Sache vertrauten Person. Es gebe aber Zweifel, ob Letter One sich auf einen solchen Deal einlassen würde. Die Investorengruppe wehrte ab: Letter One habe mit BASF nicht über eine Übertragung gesprochen und habe keine Pläne, die russischen Vermögenswerte von Wintershall Dea zu übernehmen, erklärte ein Sprecher. Wintershall und BASF wollten sich nicht dazu äußern. Eine Abspaltung des Russlandgeschäfts würde es BASF ermöglichen, die Pläne für einen Börsengang von Wintershall Dea voranzutreiben, der bereits zweimal verschoben wurde. Darüber hatte zuletzt aber Uneinigkeit zwischen BASF und Letter One geherrscht. Wintershall Dea entstand 2019 aus der Fusion der BASF-Tochter Wintershall mit dem Rivalen Dea.