"Wir sind auf dem richtigen Weg"
– Herr Diedrich, die GfK befindet sich in einem Umbauprozess. Welches ist die größte Baustelle des Konzerns?Wir haben eine Reihe von Herausforderungen im Rahmen der Transformation vor uns. Erstens der Wandel des Produktportfolios hin zu globalen Produkten, um die eher margenschwachen lokalen zu ersetzen. Zweitens die Transformation von Prozessen, Methoden und Tools. Wir wandeln uns von einer sehr dezentral organisierten Firma zu einem global integrierten Unternehmen.- In den ersten neun Monaten gingen Umsatz und Ergebnis zurück. Hält dieser Trend im laufenden Quartal an?Wir werden das Jahr im Rahmen unserer Guidance abschließen. Die Entwicklung ist durch zwei Trends gekennzeichnet: Erstens ein starker Umsatzrückgang im Sektor Consumer Experiences wegen des Umbaus des Sektors. Dabei sind wir auf einem guten Weg. Im dritten Quartal konnten wir die Sektormarge deutlich steigern. Zweitens: Im Sektor Consumer Choices investieren wir sehr stark. Wir fokussieren uns hier auf Wachstum. Wir haben zuletzt Großaufträge in Brasilien und Saudi-Arabien gewonnen. Das führt zunächst zu Aufbaukosten. Die Aufträge werden sich in der zweiten Jahreshälfte 2015 im Umsatz niederschlagen.- Die schwächelnde Sparte Consumer Experiences macht 56 % des Umsatzes aus. Wo steht dieses Segment künftig?Im Sektor Consumer Experiences wollen wir auch wieder zu Wachstum kommen. Das Wachstum im Sektor Consumer Choices wird aber sehr viel stärker sein. Insofern wird sich die Gewichtung innerhalb des Konzerns verlagern.- Die operative Marge des Konzerns soll 2016 auf 14 bis 15 % steigen. Was sind die wesentlichen Treiber dafür?Die Marge bei Consumer Experiences verbessert sich. Dazu tragen die Professionalisierung des Managements des Sektors und die Reduzierung margenschwacher Aktivitäten bei. Zum anderen gibt der Ausbau des profitableren Sektors Consumer Choices dem Konzern einen Schub. In der Summe verzeichnen wir dadurch zwei positive Effekte.- Die Aktie hat seit Juni gut ein Fünftel an Wert eingebüßt. Was tun Sie als neuer CFO, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen?Wir haben die richtige Strategie. Wir haben unterschiedliche Zielrichtungen in den beiden Sektoren. Wir sind auf dem richtigen Weg. Wir müssen die Transformation fortsetzen. Dabei steht im Vordergrund, Prozesse zu optimieren, um die Effizienz zu erhöhen. Zum anderen bauen wir das Wachstum durch Investitionen aus. Ich bin davon überzeugt, dass GfK positiv am Markt wahrgenommen wird, wenn wir diese Strategie fortsetzen.—-Das Interview führte Stefan Kroneck.