WMF verkauft Geschäft mit Alfi-Isolierkannen an Thermos

Finanzinvestor KKR forciert Konzernumbau

WMF verkauft Geschäft mit Alfi-Isolierkannen an Thermos

wb Frankfurt – Der US-Finanzinvestor KKR richtet die noch börsennotierte WMF neu aus und strafft das Markenportfolio. Im Zuge dessen wird das Isolierkannengeschäft von Alfi verkauft. Erwerber ist die Thermos-Gruppe. In Zukunft soll sich WMF auf Tisch und Küche sowie professionelle Kaffeemaschinen konzentrieren. Die Bewertung von Alfi wird nicht genannt.Thermos hat deutsche Wurzeln und ist heute amerikanisch. Alfi sei insbesondere mit “Outdoor-Produkten” erfolgreich, kommentiert WMF-Chef Peter Feld. Alfi war 1987 von WMF übernommen worden. Thermos wolle Alfi in Asien etablieren.Die Produkte sollen weiter in WMF-Filialen erhältlich sein. Mit dem Verkauf konzentriere sich WMF im Konsumsegment auf die Marken WMF, Silit (Kochtöpfe) und Kaiser (Backformen). Das “strategische Transformationsprogramm”, das einen harten Sparkurs mit Personalabbau umfasst, sei darauf ausgerichtet, Marktführer bei “Premiumprodukten” für Tisch und Küche sowie professionellen Kaffeemaschinen zu werden. Das einst 40 000 Artikel umfassende WMF-Sortiment wird um 15 000 geschrumpft, die Zahl der Filialen drastisch reduziert. Für den Versand sollen künftig zwei Logistikzentren in Deutschland genügen. Und die Verwaltungen von Kaiser und Silit werden an den Sitz nach Geislingen verlagert. Auerhahn (Bestecke) muss ganz dichtmachen.Thermos wurde 1904 gegründet und verlegte den Sitz von Berlin nach Thüringen, wo die Isolierkannen – der Produktname bürgerte sich als Gattungsbegriff ein – bis 1994 hergestellt wurden.Im Konzernumbau hat WMF den Umsatz im dritten Quartal leicht auf 718 Mill. Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern wurde von 32,1 Mill. Euro auf 50,1 Mill. Euro erhöht. Begründet wird das Auseinanderfallen mit dem Verkauf der unrentablen Tochter Princess 2013. Bereinigt legte der Umsatz um 4 % und das Ebit um 10 % zu. Als Zwischenbericht wird jetzt nur mehr eine Seite mit veröffentlicht. Vor dem Squeeze-outDie Aktie der ältesten börsennotierten Gesellschaft Württembergs soll im Weg des umwandlungsrechtlichen Squeeze-out vom Kurszettel verschwinden. KKR hatte Ende August eine ausreichende Zahl von Vorzugsaktionären des Besteck- und Küchengeräteherstellers von der Annahme des auf 58 Euro je Aktie aufgestockten Angebots überzeugt.