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Wo bleibt bei SAP die Vielfalt in der Krise?

ds - "Mit der Entscheidung von SAP, Christian Klein zum alleinigen CEO zu ernennen, und dem Rücktritt von Jennifer Morgan verfügt das Unternehmen nicht nur mit Blick auf Geschlechterfragen, sondern auch hinsichtlich der Internationalität über eine...

Wo bleibt bei SAP die Vielfalt in der Krise?

ds – “Mit der Entscheidung von SAP, Christian Klein zum alleinigen CEO zu ernennen, und dem Rücktritt von Jennifer Morgan verfügt das Unternehmen nicht nur mit Blick auf Geschlechterfragen, sondern auch hinsichtlich der Internationalität über eine weniger diversifizierte Führungsmannschaft.” Das schreibt Dirk Schiereck, Professor für Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt, in einer Veröffentlichung des Forschungsdienstleisters Exechange (siehe Fußnote oben).Da viele institutionelle Investoren bei ihren Investitionen bereits Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien berücksichtigten, zu denen auch das Governance-Element der Vielfalt gehöre, könne die Entscheidung von SAP, die mitten in der Coronakrise getroffen wurde, als “mehr als nur ein Verlust kultureller Kompetenz interpretiert werden”, so der Forscher. Um zu ergründen, wie deutsche Unternehmen mit Blick auf Internationalität aufgestellt sind, wurden in einer Studie von Historei Bariz, Dan-Zhen Zhou und Dirk Schiereck 1 560 Topmanager analysiert. Basierend auf einem Internationalisierungsindex zeigten die Ergebnisse, dass die internationale Vielfalt in Vorständen und Aufsichtsräten von MDax-Unternehmen noch geringer sei als im Dax 30.”Bemerkenswerterweise ist ein Zusammenhang zwischen Unternehmen, die umfangreiche Auslandsaktivitäten verfolgen, und der internationalen Vielfalt ihrer Topmanager kaum vorhanden”, schlussfolgert Schiereck.