WERTBERICHTIGT

Wolfsburger Kompromiss

Börsen-Zeitung, 23.4.2016 Niedersachsens Ministerpräsident und VW-Aufsichtsratsmitglied Stephan Weil tat sich schwer, mit einfachen Worten den in Sachen Vorstandsboni gefundenen Wolfsburger Kompromiss zu erklären. Irgendwie erhalten die Vorstände 57...

Wolfsburger Kompromiss

Niedersachsens Ministerpräsident und VW-Aufsichtsratsmitglied Stephan Weil tat sich schwer, mit einfachen Worten den in Sachen Vorstandsboni gefundenen Wolfsburger Kompromiss zu erklären. Irgendwie erhalten die Vorstände 57 % weniger variable Vergütung als 2014, weil 2015 ein Katastrophenjahr war und jeder auch noch “freiwillig” 1 Mill. Euro oder 30 % für drei Jahre in virtuellen Vorzugsaktien halten muss. Diese aufgeschobenen Teile werden nur monetarisiert, wenn in drei Jahren der Aktienkurs um ein Viertel höher liegt als heute. Auf den ersten Blick erscheint dies angesichts des aktuell gedrückten VW-Kurses wenig ambitioniert. Volkswagen-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch lobte das nach offenbar sehr streitigen Gesprächen erreichte Ergebnis: “Am Ende stehen immer faire und angemessene Lösungen.” Ob sich seine Aufsichtsratskollegen auch fair behandelt fühlen, darf bezweifelt werden. Denn für sie fällt wegen der Minidividende die erfolgsabhängige Entgeltkomponente flach. Im Grunde gibt es nur die Grundvergütung von 6 000 Euro pro Mitglied plus Sitzungsgelder. Schmalhans ist Küchenmeister.po