Würth will nach Rekordjahr digitalen Vertrieb ausbauen

Gruppe erwartet 2016 steigende Erlöse

Würth will nach Rekordjahr digitalen Vertrieb ausbauen

igo Stuttgart – Der Werkzeughändler Würth will seinen Online-Vertrieb weiter ausbauen. Zum einen soll damit die Abhängigkeit vom Direktvertrieb verringert werden. Zum anderen will der Konzern keine Marktanteile an Online-Händler wie Amazon verlieren. Der Umsatz über E-Business sei 2015 um 17 % gewachsen und habe einen Anteil an den Konzernerlösen von 12 % erreicht, teilte Würth mit. Bis 2020 soll der Umsatzbeitrag 20 % erreichen. Dabei helfen soll unter anderem eine Investition von 10 Mill. Euro in das Start-up Wucato, das Online-Marktplätze anbietet.2015 erreichte die Würth-Gruppe mit einem Plus von 9 % auf 11 Mrd. Euro den höchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte. “Das stimmt uns zuversichtlich, dass wir auch 2016 weiter kräftig wachsen werden”, so Robert Friedmann, Sprecher der Konzernführung der Gruppe. Im ersten Quartal ist das gelungen. Friedmann zufolge stiegen die Erlöse in dem Zeitraum um 7,2 %.Das Betriebsergebnis lag 2015 mit 525 Mill. Euro um 1,9 % über dem Vorjahr. Der vergleichsweise geringe Ergebnisanstieg ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Investitionsausgaben mit 525 Mill. Euro deutlich über den 367 Mill. Euro im Vorjahr lagen. Größter Kostenpunkt war der Wiederaufbau eines Leiterplattenwerks nach einem Brand im Dezember 2014. Zudem wurden 1 000 zusätzliche Außendienstmitarbeiter eingestellt.Nach wie vor ist Deutschland mit einem Umsatzanteil von 40 % der wichtigste Einzelmarkt für den Konzern. Die deutschen Gesellschaften trugen mit Erlösen von 4,8 Mrd. Euro und einem Betriebsergebnis von 291 Mill. Euro zum Jahresergebnis bei. Die ausländischen Gesellschaften legten um 12,9 % auf einen Umsatz von 6,3 Mrd. Euro zu. In den USA wuchs Würth wechselkursbereinigt um 15,1 %. Dort hat die Gruppe in den vergangenen Monaten drei Unternehmen übernommen.Trotz der Expansion sind die Kassen bei Würth gut gefüllt. Das Eigenkapital erhöhte sich im vergangenen Geschäftsjahr um 400 Mill. Euro auf 4,1 Mrd. Euro, was einer Eigenkapitalquote von 44,3 % entspricht. Ende 2015 verfügte Würth über liquide Mittel in Höhe von 616 Mill. Euro. 2016 will der Konzern einen Umsatz von 11,8 Mrd. Euro sowie eine “angemessene Steigerung des Betriebsergebnisses” erreichen.