XPeng kommt auf Touren
nh Shanghai
Das chinesische Start-up-Unternehmen im Elektroautobau Xpeng Inc. beginnt sich im chinesischen Markt zu etablieren und übertrifft die Erwartungen bei den Verkaufszahlen. Damit gelingt es auch, Anlaufverluste des vor sechs Jahren gegründeten Herstellers von batteriegetriebenen Fahrzeugen im Premiumsegment zu reduzieren. Im Dezemberquartal 2020 schneidet die Gesellschaft mit einem Verlust über 787 Mill. Yuan (gut 100 Mill. Euro) besser ab als von Marktteilnehmern erwartet. Der Fehlbetrag vergleicht sich mit einem Minus von knapp 1 Mrd. Yuan in der Vorjahresperiode beziehungsweise von 1,15 Mrd. Yuan im vorangegangenen Quartal. Xpeng rechnet damit, die Gewinnschwelle bis zum Jahresende 2023 erreichen zu können.
Der in der südchinesischen Metropole Guangzhou beheimatete Autobauer verzeichnete zuletzt rasante Absatzsteigerungen, die allerdings von einer niedrigen Basis ausgehen. Die Konzernerlöse schossen im vierten Quartal um 350% auf 2,85 Mrd. Yuan in die Höhe. Wie der Chief Executive und Mitgründer der Gesellschaft, He Xiaopeng, betont, sei es mittlerweile gelungen, im Markt als ein Hersteller von „Smart Cars“ mit besonderem Differenzierungspotenzial wahrgenommen zu werden. Gleichzeitig habe man das Händlernetzwerk in China erfolgreich erweitern können.
Im Schlussquartal 2020 konnte Xpeng knapp 13000 Elektroautos der Modellserien G3 (SUV) und P7 (Limousine) absetzen und damit selbst gesetzte Ziele deutlich übertreffen. In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres wurden 8238 Batteriefahrzeuge ausgeliefert. Für das erste Quartal rechnet die Gesellschaft mit einem Absatz von 12500 Autos. Im Dezember erfolgte ein erstes Entree in den europäischen Markt.
Fette Kreditlinie
Im Januar hatte sich Xpeng zur Flankierung des Mittelbeschaffungspotenzials am Aktienmarkt eine 2 Mrd. Dollar schwere Kreditlinie bei einer Reihe von chinesischen Großbanken gesichert und damit die Finanzierung des weiteren Wachstumskurses abgestützt. Trotz eines zuletzt scharfen Kurseinbruchs der Aktien von Tesla und ihrer ebenfalls an den New Yorker Börsen gelisteten chinesischen Konkurrenten Xpeng, Nio, und Li Auto weist die Xpeng-Aktie seit ihrem Börsendebüt im August 2020 noch eine stramme Performance von 80% auf.