Reuters Düsseldorf – Vor dem Krisentreffen zur Zukunft der angeschlagenen Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann am Donnerstagabend hatten Insider wenig Hoffnung auf einen Durchbruch. “Die Lage ist sehr verfahren”, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Es müssten große inhaltliche Probleme gelöst werden – und auch persönliche, sagte ein anderer Insider. “Es ist Druck auf dem Kessel”, bemerkte ein Branchenkenner. Die Gewerkschaft Verdi werbe für einen Kompromiss.Vor allem das Verhältnis der Chefs von Tengelmann und Rewe, Karl-Erivan Haub und Alain Caparros, gilt als zerrüttet. Dennoch setze Haub auf Zugeständnisse Caparros’. Er hoffe, dass der Rewe-Chef seine Klage gegen die Ministererlaubnis zur Fusion von Branchenprimus Edeka mit Kaiser’s Tengelmann zurückzieht, heißt es. Damit könnte er den Weg zur Übernahme durch Edeka doch noch ebnen. Andere Branchenkenner fragten, warum Caparros das tun sollte. Rewe müsse dann schon Zugeständnisse an anderer Stelle erhalten. Caparros selbst erklärte, er wolle eine “faire Aufteilung” der Kaiser’s-Tengelmann-Märkte. Damit könnten auch Arbeitsplätze gesichert werden. Haub hatte dagegen eine komplette Übergabe der Märkte an Edeka vereinbart.Die Supermarkt-Chefs wollten gegen 20 Uhr in Frankfurt zusammenkommen. Mit am Tisch sollten Verdi-Chef Frank Bsirske und die bei der Gewerkschaft für den Handel zuständige Stefanie Nutzenberger sitzen. Bis zum Redaktionsschluss wurde nichts zu Ergebnissen des Gesprächs bekannt.