wb Frankfurt – Der Börsengang des Online-Modehändlers Zalando beginnt. Der Sprung aufs Frankfurter Parkett soll, abhängig vom Kapitalmarktumfeld, Anfang Oktober stattfinden. Die Gesellschafter, darunter die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik und die Brüder Oliver, Alexander und Marc Samwer, wollen beim Initial Public Offering (IPO) im Prime Standard keine Aktien verkaufen. Platziert werden mit einem Konsortium unter Führung von Morgan Stanley, Goldman Sachs und Credit Suisse Aktien aus einer Kapitalerhöhung. Die Emission dürfte sich auf mehr als 500 Mill. Euro belaufen, Zalando wird eine Bewertung von über 5 Mrd. Euro zugetraut.Das Internet-IPO soll nach Einschätzung von Investmentbankern dem deutschen Markt, der lange im internationalen Vergleich hinterhergelaufen ist, Schub geben. Während Umplatzierungen und Kapitalerhöhungen von der Liquiditätshausse der Investoren profitieren, hat es dieses Jahr in Frankfurt erst einen Börsengang mit größerem Volumen gegeben: Der Bauzulieferer Braas Monier hatte vor der Sommerpause 470 Mill. Euro eingeworben. Banker rechnen damit, dass es bis Jahresende bis zu zehn Transaktionen gibt, und sprechen von einer “knallvollen Pipeline”.Möglichst rasch strebt der Inkubator Rocket Internet, ebenfalls eine Gründung der Samwers, an die Börse. Bei Siemens haben jüngst Investmentbanker Pläne für die Abspaltung der Hörgerätesparte präsentiert. Durchgesickert sind auch Vorbereitungen des Dämmstoffherstellers Armacell, des Kabelnetzbetreibers Telecolumbus, des Autozulieferers Hella und von TLG Immobilien. Für nächstes Jahr wird mit Scout 24 gerechnet. Gewinn nach sechs MonatenZalando mit 7 400 Beschäftigten will ihren Marktanteil ausbauen und in neue Länder expandieren. Zudem soll der Verkauf über das mobile Internet zulegen. Der Börsenaspirant aus Berlin hat für die ersten sechs Monate des laufenden Jahres einen kleinen operativen Gewinn gezeigt bei einem Umsatzplus von knapp 30 % auf nahezu 1,1 Mrd. Euro.—– Nebenstehender Kommentar- Bericht Seite 9