Zeit der Bestellflaute im Maschinenbau bricht an
md Frankfurt – Die Corona-Pandemie hat den Maschinenbau zum Ende des ersten Quartals erreicht. Im März 2020 verfehlte der Auftragseingang sein Vorjahresniveau real um 8,6 %, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilt. Die Inlandsorders sanken demnach um 2 %. Das Minus der Auslandsbestellungen fiel mit 11,7 % weit deutlicher aus. “Dies lässt vermuten, dass sich hier die Ausbreitung der Pandemie zuerst in China und später dann auch in Europa bemerkbar macht”, erläutert VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers und sagt voraus, dass es noch deutlich weiter nach unten gehen wird: “Die volle Wucht der Krise wird sich im Maschinenbau erst in den nachfolgenden Berichtsmonaten zeigen.” Aus dem Euroraum seien im März 14 % weniger Bestellungen gekommen, aus den Nicht-Euro-Ländern seien es 11 % weniger Aufträge gewesen. Störungen in den LieferkettenMehrere VDMA-Umfragen unter den Mitgliedsfirmen hätten ergeben, dass Schwierigkeiten in den Lieferketten konstant etwa die Hälfte der Betriebe belasten. Die Probleme auf der Nachfrageseite, also bei den Kundenaufträgen, hätten dagegen deutlich zugenommen – hiervon berichteten inzwischen drei von vier befragten Maschinenbaubetrieben.Das gesamte erste Quartal 2020 weise im Maschinenbau dagegen nur einen Orderrückgang von real 2 % auf. Die Inlandsaufträge legten in dieser Periode gemäß dem VDMA sogar um 1 % zu, während die Auslandsbestellungen um 4 % zum Vorjahr sanken. “Zu Beginn des Jahres waren wir noch guter Hoffnung für einen besseren Jahresverlauf, das hatten die Frühindikatoren so angedeutet”, erklärt Wiechers. “Dann ist uns die Pandemie dazwischengekommen.” Aus den Euro-Ländern seien in den ersten drei Monaten 5 % weniger Bestellungen gekommen, aus den Nicht-Euro-Ländern 3 %.Im vergangenen Jahr hatte der Maschinenbau in Deutschland insgesamt bereits ein Auftragsminus von 9 % im Vergleich zu 2018 verbucht. Der Umsatz der Branche sank 2019 um real 2,8 % auf 228,7 Mrd. Euro, die Produktion ging um nominal 0,5 % auf 224 Mrd. Euro zurück.