Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen hat dem schwedischen Start-up H2 Green Steel einen Auftrag zur Belieferung mit grünem Stahl im Volumen von 1,5 Mrd. Euro erteilt. Der Auftragszeitraum beginne im Jahr 2026 und erstrecke sich über sieben Jahren, teilte das 2020 gegründete Unternehmen mit Sitz in Stockholm mit.

Die Vereinbarung decke einen erheblichen Teil des jährlichen Stahlbedarfs von ZF ab, die zu den größten Autozulieferern weltweit zählt, hieß es weiter. Pro Jahr verarbeitet das Traditionsunternehmen, das bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden will, direkt und indirekt 2,5 Millionen Tonnen Stahl weltweit.

H2 Green Steel will seinen Stahl mithilfe von grünem Wasserstoff statt mit Kohle produzieren. Bei dem Verfahren entsteht als Nebenprodukt Wasser statt umweltschädlichem CO₂. Die erste Stahlfabrik des Start-ups, in der künftig 5 Millionen Tonnen des klimafreundlichen Stahls erzeugt werden sollen, entsteht derzeit im nordschwedischen Boden.

Der Gründer und größte Aktionär von H2 Green Steel ist die schwedische Vargas Holding, die zugleich auch Mitgründer und Großaktionär des schwedischen Batterieherstellers Northvolt ist. Mercedes-Benz hält seit 2021 ebenfalls eine Beteiligung an dem Start-up und hatte im Juni einen Liefervertrag über rund 50.000 Tonnen Stahl pro Jahr vereinbart.

Im Oktober hatten die Schweden einen Kredit über insgesamt 3,5 Mrd. Euro aufgenommen, unter anderem von BNP Paribas, ING und Unicredit. Nach Angaben vom April arbeitet das Start-up zudem an einer neuen Finanzierungsrunde, die mehr als 1,5 Mrd. Euro an frischen Mitteln einbringen soll.