Autozulieferer

ZF „prüft alle Optionen“ für Nutzfahrzeuggeschäft

Der Autozulieferer spielt laut seinem Vorstandschef Holger Klein mit dem Gedanken eines Börsengangs der Nutzfahrzeugsparte. Das Geschäft ist im vergangenen Jahr am stärksten gewachsen.

ZF „prüft alle Optionen“ für Nutzfahrzeuggeschäft

ZF „prüft alle Optionen“ für Nutzfahrzeuggeschäft

Reuters Frankfurt

Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen spielt Vorstandschef Holger Klein zufolge mit dem Gedanken eines Börsengangs der Nutzfahrzeugsparte. „Solche Börsengänge wären in enger Absprache mit unseren Gesellschaftern eine Option“, sagte Klein dem „Manager Magazin“ in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. Wer in der Autoindustrie vorne mitspielen wolle, müsse sich manchmal Partner oder andere Beteiligungsstrukturen am Kapitalmarkt suchen. „Insofern prüfen wir zwar alle Optionen, sind aber sehr zufrieden mit unserer Aufstellung im Nutzfahrzeugbereich.“

Das ZF-Geschäft mit Antrieben und Teilen für Lkw erzielte im vergangenen Jahr das stärkste Umsatzwachstum aller Divisionen von 15,5% auf knapp 8,7 Mrd. Euro. Derzeit sei aber die Konjunkturdelle, die den Lkw-Herstellern zu schaffen macht, auch bei dem Zulieferer zu spüren, sagte Klein. Zugleich stünden die Pkw-Kunden massiv unter Druck durch Preiskriege, die in China begonnen hätten und sich nun ausweiteten. Auch die schwache Nachfrage nach Elektroautos belastet. „Unser Geschäft ist in den vergangenen Monaten noch einmal härter geworden“, sagte Klein. Nach Jahren mit Rekordergebnissen bei den Autobauern habe sich das Blatt gewendet, das gäben sie an die Zulieferer weiter. „Für uns steigt der Kostendruck.“

ZF kämpft mit hoher Verschuldung aufgrund großer Firmenübernahmen und könnte auch aus diesem Grund Einnahmen aus Verkäufen oder Börsengängen gebrauchen. Schon lange wird das für die Airbag-Sparte ZF Lifetech vorbereitet. Klein bekräftigte, es gebe Kaufinteressenten. ZF warte noch auf den richtigen Zeitpunkt, da sich das Kapitalmarktumfeld verbessere. „Wir sind überzeugt davon, dass ZF Lifetec eigenständig einen höheren Wert hat.“