Prognose erhöht

Zuckerrübengeschäft treibt KWS an

Der Saatgutspezialist KWS profitiert im laufenden Geschäftsjahr von einem starken Zuckerrübengeschäft. Aber auch der Verkauf von Maisaktivitäten treibt das Ergebnis in die Höhe.

Zuckerrübengeschäft treibt KWS an

Zuckerrübengeschäft treibt KWS an

Saatgutspezialist fokussiert sich nach Verkauf von Maisaktivitäten auf höhere Profitabilität

ste Hamburg

KWS Saat steuert auf einen deutlich höheren Gewinn im Ende Juni ablaufenden Geschäftsjahr 2023/24 zu. Das Pflanzenzüchtungsunternehmen aus dem niedersächsischen Einbeck bestätigte mit der Vorlage seiner Mitteilung zum dritten Quartal bereits Ende April veröffentlichte vorläufige Zahlen, die sich nach dem Ende März vereinbarten Verkauf des südamerikanischen Maisgeschäfts an die argentinische GDM-Gruppe auf die fortgeführten Aktivitäten beziehen und die neben einer Umsatzsteigerung um 10,4% auf 1,36 Mrd. Euro in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres ein um knapp 48% auf 336 Mill. Euro verbessertes operatives Ergebnis (Ebit) zeigen. KWS hatte am 30. April auch die Geschäftsjahresziele angehoben.

„Mit einer überaus starken Zuckerrübensaison haben wir die Grundlage für ein erneut erfolgreiches Geschäftsjahr 2023/24 von KWS gelegt“, erklärte Finanzchefin Eva Kienle am Dienstag. Der Verkauf der Maisaktivitäten in China und Südamerika ebne ferner den Weg, um sich verstärkt auf pflanzenbasierte Lebensmittel und zugleich auf höhere Profitabilität zu fokussieren.

Sondereffekt

Das Unternehmen, dessen Kernmärkte sich auf der Nordhalbkugel befinden, wo die Hauptumsatzträger Mais- und Zuckerrübensaatgut im Frühjahr zur Aussaat kommen, erwartet im laufenden Geschäftsjahr inzwischen ein Umsatzwachstum um 6 bis 8%, währungs- und portfoliobereinigt um 11 bis 13%. Zuvor war ein Plus von 3 bis 5% avisiert worden. Die Ebit-Marge soll inklusive des Einmalbeitrags aus dem Verkauf des chinesischen Maisgeschäfts zwischen 15 und 17% anstatt zwischen 11 und 13% landen. Die Forschungs- und Entwicklungsquote soll bei etwa 20% und nicht mehr bei 18 bis 19% liegen.

Wie KWS mitteilte, legten Umsatz und Ebit in den ersten neun Monaten vor allem dank des Zuckerrübensegments zu, das neben einem um rund 25% auf 688 Mill. Euro gestiegenen Umsatz auf ein Ebit kam, das sich aufgrund eines verbesserten Produkt- und Preismixes überproportional auf 291 (195) Mill. Euro erhöht habe. Im Ebit des Mais-Segments, das auf knapp 83 (61) Mill. Euro stieg, ist den Angaben zufolge ein positiver Beitrag von rund 30 Mill. Euro aus dem Ende Oktober verkündeten Verkauf der Minderheitsbeteiligung am chinesischen Joint Venture an den Partner Kenfeng enthalten.

Vertrag verlängert

Die Aktie des SDax-Unternehmens kletterte seit dem Tag vor der Anhebung der Geschäftsjahresprognose am 30. April um mehr als ein Fünftel auf knapp 59 Euro. Wie KWS am Dienstag weiter mitteilte, wurde der Ende 2024 auslaufende Vertrag von Vorstandsmitglied Nicolás Wielandt mit Wirkung zum 1. Juli um fünf Jahre verlängert. Der studierte Agrarwissenschaftler gehört dem vierköpfigen Vorstand seit Anfang 2022 an, zuständig für das Segment Mais.

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